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Frings-Sperre: Blatter bedauert späte Entscheidung

Fifa-Präsident Joseph Blatter hat persönlich die Verantwortung für den verspäteten Disziplinar-Entscheid gegen Torsten Frings übernommen.

Berlin - Dem 29-jährigen Mittelfeldspieler Torsten Frings ist seine Sperre erst einen Tag vor dem Halbfinale gegen Italien am Dienstagabend mitgeteilt worden. "Ich nehme das auf meine Kappe, dass es solange gedauert hat", sagte der Chef des Weltfußballverbands am Dienstag in Berlin.

Frings hat sich mit der gegen ihn verhängten Sperre inzwischen abgefunden. "Ich bin natürlich unglücklich und traurig nach diesem Urteil. Aber ich muss es irgendwie akzeptieren", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Frings war von der Fifa am Montag nachträglich für das Halbfinale gesperrt worden, da ihm eine Tätlichkeit im Anschluss an das Viertelfinale gegen Argentinien (5:3 n.E.) nachgewiesen wurde. Zudem wurde eine Sperre für ein zweites Spiel für sechs Monate auf Bewährung ausgesetzt. Somit kann Frings im Endspiel oder im Spiel um Platz drei wieder mitwirken. Außerdem muss der Bremer eine Geldbuße von 5000 Schweizer Franken zahlen. Die Fifa hatte nach der Rangelei zunächst nicht gegen Frings ermittelt. Nach der Sichtung von Bildern des italienischen Fernsehens nahm die Disziplinarkommission am Sonntagabend jedoch die Ermittlungen auf.

"Wir haben Nachholbedarf in der Auswertung von Fernsehbildern, die in einem Disziplinarfall gebracht werden", erklärte Blatter. Die Fifa habe aus dieser Angelegenheit aber gelernt. "Der Entscheid sollte mehr als einen Tag vor dem Spiel kommen", sagte Blatter. Dennoch sei das Verfahren der unabhängigen Disziplinarkommission richtig durchgeführt worden, betonte er.

Auch der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Fall beauftragte Sportrechtsanwalt Christoph Schickhardt gab sich am Dienstag letztlich mit der Entscheidung zufrieden. Schließlich sei die Berührung am Kinn nicht wegzudiskutieren gewesen. "Es war nun einmal mehr als nichts", was Frings nach dem Spiel getan habe, sagte der Rechtsanwalt im DSF. Er habe sich leider zu dieser Tat hinreißen lassen. Deswegen habe die Disziplinarkommission den Deutschen nicht weiter entgegenkommen können. (tso/ddp)

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