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Coach Erlingur Richardsson (links) leitete am Mittwoch seine erste Einheit bei den Füchsen.

© dpa

Füchse Berlin: Große Strukturreform

Die Füchse Berlin starten ins Training – und streben eine Professionalisierung in allen Bereichen an.

Berlin - Im Hintergrund dudelte volkstümliche Musik einer Sängerin, die am Wochenende mal eben das Olympiastadion gefüllt hat. Draußen am Kiosk gab es gegen ein kleines Entgelt Kaltgetränke alkoholischer und nichtalkoholischer Art, und drinnen in der Halle lächelte der neue Trainer häufiger als er stringente Anweisungen gab. Ganz so viel konnte man bei den überwiegend koordinativen Übungen allerdings auch nicht falsch machen. 150 Besucher waren trotzdem ins Trainingszentrum nach Hohenschönhausen gekommen, um das mehr oder minder spektakuläre Spektakel zu beobachten. Und natürlich, um vorsorglich Autogramme der Zugänge abzugreifen.

Am Mittwoch haben die Füchse Berlin mit der Vorbereitung auf die Ende September beginnende Saison in der Handball-Bundesliga begonnen. Abgesehen von Kreisläufer Ignacio Jimenez, der derzeit noch an das spanische Junioren-Nationalteam abgestellt ist, trainierten alle vier Neuverpflichtungen des Sommers erstmalig mit: der Norweger Kent Robin Tönnesen (vorher HSG Wetzlar), die Kroaten Jakov Gojun (Paris St. Germain) und Drago Vukovic (TuS N-Lübbecke) sowie Bjarki Elisson (ThSV Eisenach). Torhüter Petr Stochl konnte dagegen noch nicht mitwirken: Der Tscheche hat sich einen äußerst seltenen Virus eingefangen, der es ihm für den Moment strengstens untersagt, ins Schwitzen zu kommen. „Macht sich leider nicht so gut als Profisportler“, sagte Stochl.

Drei A-Junioren rücken in den Profikader auf

Im Blickpunkt des Interesses stand ohnehin ein anderer Mann: Erlingur Richardsson nämlich, der nach sechs überaus erfolgreichen Jahren von seinem isländischen Landsmann Dagur Sigurdsson übernommen hat. „In den nächsten Tagen werden wir es im Training noch ruhig angehen lassen“, sprach Richardsson in sehr anständigem und im Vergleich zu seiner Präsentation im März deutlich verbessertem Deutsch. Ab nächste Woche wird der 42-Jährige die Schlagzahl dann merklich erhöhen und die Leichtathletikbahn neben dem Trainingszentrum von seinen Schützlingen vermessen lassen.

So sehr die Berliner ihren Kader verändert haben, so groß sind nach der Sommerpause auch die Veränderungen auf dem nichtsportlichen Gebiet. „Es war wichtig, noch professionellere und in sich greifende Strukturen zu schaffen“, sagt Manager Bob Hanning. So beschäftigt der Bundesligist ab dem 1. August erstmalig eine hauptberufliche Pressesprecherin, auch in anderen Bereichen gibt es Veränderungen. So zeichnet Erik Helm, bis vor kurzem Athletik-Trainer, künftig für die Bereiche Ernährung und Rehabilitation verantwortlich. Helms alten Posten bekleidet neuerdings der Trainingswissenschaftler Andreas Wittke. Der 32 Jahre alte Franke, der kurz vor seiner Promotion steht, hat zuletzt für die Fußballer des 1. FC Nürnberg und die Handballer des HC Erlangen gearbeitet. Zudem wurde die Position von Sportkoordinator Volker Zerbe dahingehend verändert, dass sich der ehemalige Nationalspieler künftig ausschließlich um den sportlichen Bereich kümmert und nicht – wie bisher – phasenweise noch in der Geschäftsstelle aushilft.

In einem Punkt bleiben sich die Berliner aber auch treu: beim Umgang mit ihren Nachwuchsspielern. Wie schon in den vergangenen Jahren haben erneut einige ehemalige A-Junioren den Sprung in den Profikader geschafft, diesmal sind es sogar drei: die Rückraumspieler Kevin Struck und Fynn-Ole Fritz sowie Kreisläufer Moritz Schade. Damit umfasst der Kader der Füchse für die neue Saison insgesamt 20 Spieler.

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