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Von wegen Beine hochlegen. Neuzugang Iker Romero muss abspecken.

© City-Press GmbH

Füchse Berlin: Kampf den Kilos

Die Füchse-Handballer bereiten sich auf die Saison vor. Vor allem der neue Star Iker Romero hat viel zu tun. Der Spanier wirkt zwar sympathisch, aber auch übergewichtig.

Berlin – Mit seinem Spanisch-Vokabular kommt Torsten Laen in diesen Tagen noch einmal groß raus. Was der Kapitän der Handballer der Füchse Berlin einst während seiner zwei Jahre bei Ciudad Real gelernt hat, hilft nunmehr Iker Romero. „Wenn ein paar spezielle Dinge vom Trainer angesagt sind, kann ich ihm das erklären“, sagt der Däne. Lange wird zwar seine Hilfe in dieser Form nicht nötig sein, denn dafür ist der neue Star der Berliner, Romero, viel zu ehrgeizig. Deutsch zu lernen liegt sowieso im beiderseitigen Interesse, nicht nur an den ersten Trainingstagen. „Wir haben uns hohe Ziele in dieser Saison gesteckt, wollen vor allem auch die Champions League genießen“, sagt Laen, „deshalb ist es wichtig, dass sich die neuen Spieler sehr schnell integrieren.“ Er gibt auch zu, dass ihm diese Aufgabe großen Spaß macht. „Iker ist ein Supertyp, fair und emotional, alle lieben ihn“, erzählt er, findet aber gleichermaßen, dass „Jonathan Stenbäcken und Jewgeni Pewnow menschlich ebenfalls bestens in unser Team passen".

Diesen Eindruck vermitteln sie alle in den ersten Trainingseinheiten der neuen Saison, als würden sie schon längere Zeit für den Berliner Handball-Bundesligisten spielen. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung, die Trainer Dagur Sigurdsson ausgemacht hat. „Alle sind fit, voller Ehrgeiz und mit Spaß dabei“, sagt der Isländer, der sich im Heimaturlaub „nicht nach Berlin, aber nach den Füchsen zurückgesehnt“ hatte. Dass seine Spieler die von ihm vorher ausgegebenen Trainingspläne in den letzten Wochen auch umgesetzt haben, freut ihn ganz besonders. So berichtet Sven-Sören Christophersen von seiner Hochzeitsreise nach Mauritius davon, dass seine Frau sich schon mal geärgert habe, weil er selbst dort dreimal in der Woche nach Fitnessplan trainierte. Doch es lohnte sich. „Bei mir dauerte es vor einem Jahr etwa drei bis fünf Monate, bis ich mich integriert hatte, jetzt bin ich gleich voll da“, sagt der deutsche Nationalspieler. „Jetzt hoffe ich auf viele Spielanteile beim Start in die Bundesliga und dann in unserer Hammergruppe in der Champions League.“ Die beiden Testspiele am kommenden Wochenende gegen die HSG Northeim und die TSG Lübbenau sind dagegen nur Spaßveranstaltungen mit ambitioniertem Hintergrund.

Bei Iker Romero, der die Champions League mit dem FC Barcelona kurz vor seinem Wechsel nach Berlin gewann, gehen die Ziele über das Sportliche hinaus. Große Ansagen sind vom 31-Jährigen nicht zu hören. Freundlich, lachend und immer mal wieder zu einem Scherz aufgelegt, berichtet von seinen Ambitionen. „Berlin ist super, dann freue ich mich auf die Spiele vor vielen Fans und denke, dass ich auch noch fitter werde“, sagt er und zeigt belustigend in Richtung seines Bauches: „Gleich beim ersten Training habe ich wohl ein paar Kilo verloren.“ Und über diejenigen, die meinen, er sei über den Leistungszenit hinaus, äußert er sich nur so viel: „Ich muss vor allem Dagur überzeugen, wann und auf welcher Position er mich auch immer einsetzt.“ Starallüren scheinen ihm jedenfalls völlig abzugehen. Gäbe es aber in der Bundesliga einen Sympathiepreis, Romero wäre auf jeden Fall jetzt schon ein erster Anwärter dafür. Er will insbesondere dem Team helfen, und das Team hilft ihm. Wenn Torsten Laen mit seinem Spanisch mal nicht sofort zur Stelle ist, bleibt ja auch noch das von allen mehr oder weniger gut beherrschte Englisch. Nur bei einem Wort muss der Spanier, der erst seit Mittwoch in Berlin ist, völlig passen: Currywurst. „Die kenne ich noch nicht“, sagt er.

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