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Mann des Spiels: Berlins Iker Romero.

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Update

Füchse Berlin nach Sieg gegen MT Melsungen: Ziemlich gute Feinde

Nach großem Kampf besiegen die Füchse Berlin den Rivalen aus Melsungen verdient mit 27:24. Trainer Dagur Sigurdsson war begeistert von der Partie - und Iker Romero überragte.

Von Benjamin Apitius

Den beiden herausragenden Spielern gehörte die letzte Szene. Erst parierte Füchse-Keeper Petr Stochl den Wurf von Michael Allendorf sensationell mit dem Fuß, der Ball kullerte daraufhin Richtung Mittellinie, wo ihn Berlins Kapitän Iker Romero aufnahm und den schnellen Gegenstoß mit seinem insgesamt siebten Treffer zum 27:24 (13:15)-Endstand krönte.

Nach zuletzt eher enttäuschenden Auftritten fielen sich die Spieler nach dem überzeugenden Sieg gegen die MT Melsungen berauscht in die Arme, hüpften und johlten. Es schien nur eine Trophäe zu fehlen, die es nach einem gewöhnlichen Erfolg am zehnten Spieltag der Handball-Bundesliga aber nicht gibt. Doch was war an diesem Sonntagabend schon gewöhnlich gewesen?

Sigurdsson: "Ein heißes Spiel nach meinem Geschmack"

Manager Bob Hanning sprach nach dem wichtigen Punktegewinn auffallend beseelt von einer „ziemlich guten Feindschaft“ mit den Hessen, Trainer Dagur Sigurdsson hatte „ein heißes Spiel“ gesehen: „ganz nach meinem Geschmack“.

Für die Füchse wurde es die erwartet schwere Begegnung mit Melsungen. Zuletzt waren beide Klubs im Pokalhalbfinale der Vorsaison aufeinander getroffen und hatten sich in einer umkämpften Partie alles abverlangt. Bei der Neuauflage trafen sich nun zwei taumelnde Teams, denen der Start in die neue Saison gehörig missglückt war; mit bereits jeweils zehn Minuspunkten galt das Spiel zum jetzigen Zeitpunkt höchstens noch als Duell der Verfolger der Verfolger.

Melsungen am Anfang stärker

Vor 7468 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle deutete zunächst alles auf eine Revanche der Melsunger hin. Nach allzu leichten Ballverlusten und einigen überhasteten Abschlüssen gerieten die Berliner bald in Rückstand (5:8/14. Minute). Der bis dahin behutsame Umgang miteinander fand dann sein jähes Ende. Silvio Heinevetter, der die erste Halbzeit das Berliner Tor hüten sollte, provozierte einen Zusammenstoß mit Melsungens Michael Müller und wälzte sich anschließend auf dem Hallenboden. Die alte Rivalität, so wollte es der Nationalkeeper wohl, sie war damit angeknipst und mündete nun in gellenden Pfiffen der Füchse-Fans, wenn Fiesling Müller am Ball war.

In diese Atmosphäre schickte Sigurdsson dann Romero aufs Feld. Und der Spanier erwischte einen herrlichen Arbeitstag und traf nach Belieben. Auch Konstantin Igropulo (sechs Tore) und Petar Nenadic (fünf) erhöhten bald ihre Quote. Den Pausenrückstand von 13:15 konnten die Berliner nach 37 Minuten ausgleichen und gaben die anschließende Führung nicht wieder her. Vor allem der überragende Stochl hatte mit seinen zehn Paraden daran den größten Anteil, resultierten daraus doch unzählige schnelle Gegenstöße, mit denen die Füchse zu denkbar leichten Treffern kamen. Den letzten davon verwertete Iker Romero auf unnachahmliche Weise und ging sogleich unter in der tanzenden Menge

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