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Do widzenia. Der Vertrag von Michal Kubisztal wird nach vier Jahren bei den Füchsen wohl nicht verlängert. Der Klub umwirbt den spanischen Star Iker Romero.

© picture-alliance / Eibner-Presse

Füchse-Spieler Kubisztal: Alles auf Abschied

Der Pole Michal Kubisztal hat viele Erinnerungen an den Gegner Flensburg – heute kommt eine letzte hinzu für den Handballer, dessen Vertrag bei den Füchsen wohl nicht verlängert wird. Trotz ungewisser Zukunft ist seine Motivation dennoch ungebrochen.

Berlin - Spiele gegen Flensburg-Handewitt sind für Michal Kubisztal etwas Besonderes. „Das begann 2007, als wir mit Zaglebie Lubin in der Champions League in Flensburg als erstes polnisches Team in so einem Wettbewerb in Deutschland gewannen“, erzählt er. Sein starker Auftritt damals brachte ihm und Bartlomiej Jaszka die Eintrittskarte für die Bundesliga ein, beide wechselten kurz darauf zu den Füchsen. Hinzu kommt, „dass Flensburg die letzte Mannschaft war, die uns vor einem Jahr zu Hause besiegt hat“, ergänzt der 30-Jährige. Was er in diesem Zusammenhang nicht sagt: Das heutige Bundesligaspiel (17.30 Uhr; Max-Schmeling-Halle) wird wohl auch das letzte gegen Flensburg für ihn im Füchse-Trikot auf Halblinks sein.

Michal Kubisztal hat viele Signale dafür bekommen, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. „Die Handball-Familie ist nicht groß, da erfährt man, welche Namen für die eigene Position gehandelt werden“, sagt er. „Ich höre immer wieder Neues, doch in dieser Liste bleibe ich stets hinten.“ Zuletzt war der spanische Star Iker Romero vom FC Barcelona in Berlin und zeigte starkes Interesse für die Füchse.

Obwohl sich Kubisztal nach zwei Bandscheiben-Operationen längst wieder in guter Form befindet, hat er Verständnis für die Suche des Vereins nach Verstärkungen. „Wir sind Tabellendritter, können sogar die Champions League erreichen, aber in Bezug auf mich bin ich für klare Aussagen“, sagt er. „Alle wissen offensichtlich, dass ich keinen neuen Vertrag bekomme, nur offiziell gesagt wird mir das nicht.“ Das zu verstehen fällt Kubisztal schwer. Diese Erfahrung hatte Konrad Wilczynski gemacht. „Als ich dann zum Gespräch bei Geschäftsführer Bob Hanning war, habe ich gesagt: Machen wir es kurz, es wissen doch ohnehin schon alle“, erzählt der Österreicher, der mittlerweile „einige sehr gute Gespräche mit anderen Vereinen europaweit“ führt.

Beide Spieler versichern, dass es nur dieser Punkt ist, der ihnen bei den Füchsen nicht gefällt. „Für die restlichen Spiele bin ich absolut motiviert“, sagt Michal Kubisztal. Er glaubt fest daran, dass die Mannschaft wieder so eine erfolgreiche zweite Halbserie spielen kann wie im Vorjahr. Die Angriffsschwächen zuletzt nimmt er auch mit auf seine Kappe, obwohl er hinter Sven-Sören Christophersen als Nummer zwei nur sporadisch Spielanteile bekommt. „Damit habe ich kein Problem, in einer starken Mannschaft muss jede Position doppelt gut besetzt sein, das weiß doch jeder“, sagt Kubisztal. In den 14 Spielen, in denen er dabei war, hat er 40 Tore geworfen und steht damit in der Füchse-Rangliste nach dem 21. Spieltag an siebter Stelle.

Wohl zu wenig für einen neuen Vertrag. Der Pole sagt, er werde die Fans, Berlin, wo Ende April auch seine zweite Tochter geboren wird, und natürlich die Füchse vermissen. „So ist das nun mal im Profigeschäft“, sagt Kubisztal, jenseits jeglicher Sentimentalitäten. Er werde sich jetzt nach Alternativen umsehen müssen, denn als Automechaniker, was er mal gelernt hat, könne er niemals arbeiten.

Vielleicht gelingt ihm gegen Flensburg wieder ein starkes Spiel und irgendein Manager bekommt das mit. Wie 2007, als sich die Füchse noch im Abstiegskampf befanden und Verstärkungen brauchten. Diesmal bestreiten sie ein Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga, das weitaus mehr Beachtung finden wird.

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