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Füchse - Tschechow 31:28: Füchse kurz vor dem Achtelfinale

Die Füchse Berlin haben sich mit einem 31:28 (17:19)-Heimsieg gegen Medwedi Tschechow eine hervorragende Ausgangsposition um den Einzug in das Champions-League-Achtelfinale erarbeitet.

Immer wieder ruderte Dagur Sigurdsson mit dem Armen in Richtung der Tribüne. Das Letzte sollten die 8390 Zuschauer in der Schmeling-Halle für die Füchse geben, sie mit frenetischem Beifall zum Sieg über Medwedi Tschechow treiben. Die Fans reagierten wunschgemäß, für den Rest sorgte das Team des Berliner Trainers. Mit 31:28 (17:19) gelang nicht nur der vierte Sieg im achten Spiel der Champions-League-Gruppe B. Als Tabellendritter mit neun Punkten hinter Madrid (14) sowie Veszprem (10) vor Kielce (8) und Tschechow (7) stehen die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals nun sehr gut. Die Füchse müssen noch in Madrid und zu Hause gegen Bjerringbro-Silkeborg antreten. „Es waren die letzten fünf Minuten, die entschieden“, sagte Tschechows Coach Wladimir Maximow und war sich darin einig mit Sigurdsson. Der Isländer sprach hinterher von einem großen Tag für die Füchse und vom unglaublichen Charakter seiner Spieler. Denn über weite Strecken musste er um diesen Erfolg des Bundesliga-Zweiten bangen. Ohne den verletzten Linkshänder Alexander Petersson und eine Halbzeit ohne den angeschlagenen Abwehrchef Denis Spoljaric hatte Tschechow mit seinem Zwei-Varianten-Handball einige Vorteile: mit Gewalt aus dem Rückraum oder schnellen Kontern. Dieses Spiel konnten die Füchse unter all diesen Vorzeichen nur mit Kampf gewinnen.

Der Petersson-Vertreter auf Halbrechts, Mark Bult, dem wahrlich nicht sehr viel gelang, sorgte mit einem Siebenmeter zum 30:28 in der letzten Minute für die Entscheidung. Dass die Füchse überhaupt in diese Lage kommen konnten, dafür gab es gleich mehrere Gründe. „Vor allem Spoljaric muss ich hervorheben, der in den zweiten 30 Minuten die Schmerzen wegdrängte und unserer Deckung mehr Stabilität gab“, sagte Dagur Sigurdsson. Ein deutliches Plus hatten die Füchse auch auf der Torhüter-Position. Erst hatte Petr Stochl nach zehn Minuten Silvio Heinevetter mit großen Paraden ersetzt, dabei auch zwei Siebenmeter gehalten, ab der 31. Minute dann agierte Heinevetter mit zwölf abgewehrten Würfen überragend. Maximow sah noch ein weiteres Plus bei den Berlinern: „Diesen Richwien haben wir nicht in den Griff bekommen.“ Rechtsaußen Makus Richwien war mit acht Toren der erfolgreichste Werfer vor Ivan Nincevic (7) und Sven-Sören Christophersen. „Anfangs war das nicht so toll, aber wir haben uns alle gesteigert“, fand Richwien schließlich, dem nicht einmal alle Würfe an diesem späten Nachmittag gelangen. So lagen die Füchse nicht nur 16:19 und 20:22 zurück, sie schienen gegen die offensive 5:1-Deckung der Gäste auch immer weniger Mittel zu finden. Trotzdem ließ sich Sigurdsson nicht von seiner Linie abbringen, setzte in der 48. Minute, als die Entscheidung nahte, mit Fabian Wiede kurzzeitig sogar einen A-Jugendlichen auf Halbrechts ein. So konnte sich Mark Bult auf der Reservebank noch einmal für die Endphase konzentrieren. Neben ihm verzweifelten Geschäftsführer, Trainer und Mitspieler fast schon, als Jonathan Stenbäcken beim 24:24 frei verwarf und die Russen im Gegenzug erneut in Führung gingen. Es war das vorletzte Mal, aber mit dem 26:27 begann der Füchse-Schlusspurt. Medwedi hatte dem nichts mehr entgegen zu setzten, auch die aufgeheizten Zuschauer sorgten dafür. Kein Wunder, dass sich Dagur Sigurdsson nach dem Spiel besonders bei ihnen bedankte. Sie haben nun die große Chance, nicht nur noch einmal die Füchse gegen die Dänen in der Champions League zu sehen. Der K.o.-Runde ist die Mannschaft einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Mit einer Mannschaft, die es versteht, das gegen prominente Gegner das Letzte aus sich herauszuholen.

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