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Sport: Für die Endlosschleife

Barcelona strebt nach dem Champions-League-Titel

Die blauroten Fahnen des FC Barcelona hängen nun schon seit zwei Wochen von den Balkons Barcelonas. Aber wozu sie auch abhängen, wenn nach dem zweiten Meistertitel in Spanien am Mittwoch die nächste Feier folgen wird. Das glauben jedenfalls die siegesgewissen Fans der Katalanen vor dem Finale der Champions League gegen den FC Arsenal in Paris (20.45 Uhr, live bei Sat 1 und Premiere).

Die Mannschaft selbst bekommt von der euphorischen Stimmung in der Stadt nur wenig mit. Frank Rijkaard lässt seine Elf unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. Nichts soll die Konzentration auf das Spiel stören. Die Spieler heißen den Rückzug ins Trainingslager gut. „Wir brauchen Abstand von unseren Fans,“ erklärte Mittelfeldspieler Xavi Hernández, und Stürmerstar Samuel Eto’o ergänzte: „Das wird eines der wichtigsten Spiel unseres Lebens. Außer meinen Kindern würde ich alles für einen Sieg geben.“

In Paris geht es um mehr als eine funkelnde Trophäe. Der Sieg in der Champions League wäre der endgültige Beweis, dass der FC Barcelona hält, was er verspricht: den besten europäischen Fußball zu bieten. So überlegen sich die Blauroten in der spanischen Liga in den letzten beiden Jahren auch zeigten, internationale Erfolge haben sie nur wenige vorzuweisen. Fünf Mal stand Barcelona im Endspiel, gewonnen hat der Klub nur 1992 gegen Sampdoria Genua in Wembley. Ronald Koemans Golden Goal in der 111. Minute läuft noch heute als Endlosschleife im Museum des FC Barcelona.

Um die Wartezeit auf Mittwochabend zu verkürzen, überbieten sich die spanischen Zeitungen in detaillierten Countdown-Berichten. Sie bangen um den Einsatz des verletzten Lionel Messi. Und Maradona darf prognostizieren: „Das wird das Duell zwischen Henry und Ronaldinho.“ Dass seit langem über einen möglichen Wechsel des 28-jährigen Franzosen zum FC Barcelona spekuliert wird, verleiht dem Match zusätzlich eine besondere Note. Dabei wäre das Spiel auch ohne seine Zuspitzung auf die beiden Ausnahmespieler spannend genug.

Johan Cruyff hatte Barcelonas Team 1992 mit den Worten „Zieht hinaus und genießt!“ ins Wembley-Stadion geschickt. Rijkaard dürfte etwas sagen, was eher seinem zurückhaltenden Naturell entspricht. Er sagt gerne: „Fußball ist ein ernstes Spiel.“ Mindestens am Mittwoch.

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