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Für Flüchtlinge gegen die Vergangenheit: Union gegen Union

SC Union 06 gegen den 1. FC Union – das erste Vorbereitungsspiel des Berliner Zweitligisten hat sportlich zwar einen eher überschaubaren Wert, ist historisch aber eine ganz besondere Begegnung.

Das Gastauftritt des 1. FC Union Berlin beim Landesligisten SC Union 06 im Moabiter Poststadion (Sonntag, 13 Uhr, Eintritt frei) ist ein Wiedersehen alter Verwandter. Beide Mannschaften gingen einst aus der SG Union Oberschöneweide hervor. Erst im Sommer 1950 kam es aus politischen Gründen zur Abspaltung. Aufgrund der Einführung des Vertragsspielerstatuts untersagte die DDR-Führung den Ostberliner Mannschaften die Teilnahme an der Stadtliga. Der Großteil der Spieler von Union Oberschöneweide siedelte daraufhin in den Westen über und gründete den SC Union 06.

Heute liegen fünf Klassen zwischen beiden Vereinen, der sportliche Aspekt steht bei dem ungleichen Duell aber ohnehin im Hintergrund. Auf dem Gelände des Poststadions sind in zwei Traglufthallen bis zu 300 Flüchtlinge vorübergehend untergebracht. Unter dem Motto „Willkommen in Berlin" soll das Vorbereitungsspiel Sportler, Fans und Flüchtlinge einander näher bringen. Und welches Duell würde sich für diesen Zweck besser eignen als Union gegen Union? Mit Flucht und Vertreibung haben die zwei Vereine schließlich ihre Erfahrung.

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