zum Hauptinhalt
Dank je wel: Arjen Robben verabschiedet sich bei den Bayern mit dem Double-Sieg.

© Jan Woitas/dpa

„Für immer ein Bayer“: Arjen Robben verkündet Karriereende

Arjen Robben beendet seine Karriere. „Ich höre definitiv auf, aber das ist gut so“, erklärte der frühere Bayern-Profi in einer Mitteilung.

Eineinhalb Monate lang grübelte Arjen Robben, er hörte in seinen Körper und rang mit der „schwierigsten Entscheidung“ seiner Karriere. Eine, bei der „Herz und Verstand“ gegeneinander kämpften, und am Ende der Kopf gewann: Nach fast zwei Jahrzehnten als Profi-Fußballer, davon über die Hälfte beim Rekordmeister Bayern München, setzte der 35 Jahre alte Offensivstar am Donnerstag den Schlusspunkt unter seine überaus erfolgreiche Karriere.

„Die Liebe für das Spiel und die Überzeugung, dass man noch immer alles kann, gegenüber der Realität, dass nicht alles so läuft, wie man will, und man nicht mehr der 16-jährige Junge ist, der noch keine Ahnung hat, was eine Verletzung bedeutet“, schrieb Robben in einer emotionalen persönlichen Erklärung: „Zur Zeit bin ich fit und gesund, und als Freund von vielen anderen Sportarten will ich das auch in Zukunft so halten. Ich höre definitiv auf, aber das ist gut so.“

Robbens Vertrag bei den Bayern war im Juni ausgelaufen. Zum Abschluss hatte er im vergangenen Mai nach vielen Verletzungen mit dem Rekordmeister das Double feiern können - mit einem besonderen Höhepunkt. Im letzten Bundesliga-Spiel erfüllte ihm Trainer Niko Kovac den Wunsch nach dem großen Abschied aus der Allianz-Arena. Vollgepumpt mit Adrenalin erzielte Robben sein Bundesliga-Tor Nummer 99, viele Fans auf den Tribünen hatten Tränen in den Augen. „Für immer ein Bayer“, rief Robben nach der Meisterschaft den Fans zu.

Zusammen mit seinem französischen Mitspieler Franck Ribéry hatte Robben eine Ära geprägt. „Das beste Bayern-Gegenstück, das ich mir vorstellen kann“, schrieb Ribéry und bedankte sich in vier Sprachen bei Robben. Die beiden Außenbahn-Spieler, genannt Robbéry, gewannen zusammen unter anderem 2013 das Triple aus Pokal, Meisterschaft und Champions-League-Titel. „Ein Großer verlässt die Fußball-Bühne“, twitterte sein Ex-Teamkollege Thomas Müller: „Danke für all die fantastischen Momente und Spiele in den vergangenen Jahren. Alles Gute für die Zukunft, mein Freund.“

Robben schrieb, es sei „noch zu früh, um detailliert auf meine ganze Karriere zurückzuschauen, aber jetzt überwiegen Stolz und Dankbarkeit“. In Deutschland hatte der Familienvater acht Meisterschaften und fünf Pokalsiege gefeiert. Nationale Titel holte er zudem in England mit dem FC Chelsea, in Spanien mit Real Madrid und zu Beginn seiner Karriere in seiner Heimat mit dem PSV Eindhoven. Nach dem Triumph in der Königsklasse krönte sich Robben mit den Münchnern zudem zum Club-Weltmeister.

„Ich will jedem aus tiefstem Herzen danken, der dazu beigetragen hat“, schrieb Robben: „Jedem, der mich all die Jahre unterstützt hat und mich geformt hat zu dem Fußballer und der Person, die ich heute bin.“ Die Bayern bedankten sich für „alles“ und „eine der großartigsten Karrieren“ im Weltfußball. „Es war eine Ehre, mit Dir zu spielen und große Titel mit Dir zu feiern“, schrieb Jerome Boateng bei Twitter.

In der „Phalanx der ganz Großen“

Seine Karriere als Nationalspieler hatte Robben bereits Ende 2017 nach 96 Länderspielen beendet. „Vielleicht ist es ein Klischee, aber es gibt echt nichts Schöneres als für sein Land zu spielen“, schrieb Robben in seiner Heimatsprache. Der niederländische Verband KNVB beglückwünschte seinen einstigen Starspieler zu einer „fantastischen“ Karriere.

„Ich habe 19 Jahre lang gelebt für meine Leidenschaft und versucht, das Maximale rauszuholen. Dies erfordert eine bestimmte Einstellung und kostet tatsächlich viel Energie, vor allem wenn es eben nicht so läuft, wie man will. (...) Ich freue mich, mehr Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern zu verbringen, für all das Schöne, das noch vor uns liegt.“

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte sowohl Robben als auch Ribéry „in die Phalanx der ganz Großen“ um Beckenbauer, Müller, Matthäus oder Kahn eingereiht. Ribéry will noch weiter spielen, hat aber noch keinen Verein. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false