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Sport: Für Real ruht die Welt

Am Jubiläumstag des Klubs ist Fußball nur in Madrid erlaubt

Es war die letzte Hoffnung, die den Anhängern des FC Barcelona geblieben war. Noch vor fünf Jahren lästerten die Katalanen, die Erfolge ihres Erzrivalen Real Madrid stammten aus „schwarz-weißer Vorzeit“, als das Fernsehen noch nicht in Farbe sendete und Real fünfmal Europapokalsieger der Landesmeister wurde. Inzwischen ist den Fans aus Barcelona das Lachen vergangen. Seit 1998 hat Real dreimal den Titel in der Champions League gewonnen. Der Club de Futbol Real Madrid, 1902 gegründet, ist wieder das Schwergewicht im Vereinsfußball. Und auch neben dem Rasen ist Real einmalig: Wenn der Klub am Mittwoch zum Jubiläumsspiel bittet, wird auf dem gesamten Planeten kein Fußball-Pflichtspiel bestritten. So hat es der Fußballweltverband Fifa beschlossen.

Im Bernabeu-Stadion tritt Real gegen eine Auswahl internationaler Spitzenspieler an. Neben dem Engländer David Beckham, dem Italiener Paolo Maldini oder dem Brasilianer Rivaldo hat der Betreuer der Auswahl, der brasilianische Weltmeistertrainer Felipe Scolari, auch die deutschen Nationalspieler Oliver Kahn, Michael Ballack und Miroslav Klose eingeladen.

Trotz erfolgreicher Geschichte: Im Jubiläumsjahr läuft beim Weltpokalsieger von 2002 wenig nach Wunsch. In der spanischen Meisterschaft belegt Real Platz drei, acht Punkte hinter San Sebastian, in der Champions League gar den letzten Gruppenplatz in der Zwischenrunde. Eine mäßige Bilanz für die laut Madrids Präsident Florentino Perez „beste Mannschaft aller Zeiten“. Ihre festgeschriebene Ablösesumme beträgt insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Im Sommer kam auch noch der Weltfußballer des Jahres, Ronaldo, zu Real. Und der Portugiese Luis Figo ist nicht nur der beste Fußballer, sondern auch der populärste Sportler seines Landes, ähnliches gilt für Zinedine Zidane (Frankreich), Raul Gonsalez (Spanien) und eben Ronaldo.

Doch auch prominente Namen sind kein Selbstläufer. Dies war vergangene Woche zu beobachten, als die Stars aus Madrid im Heimspiel gegen Lokomotive Moskau nur zu einem 2:2 kamen. Aber dafür hat Real ja nun das Privileg, am Mittwoch das einzige Fußball-Spiel der Welt an diesem Tage zu bestreiten. Die Fans des FC Barcelona wird es nicht freuen.

Martín E. Hiller

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