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Jupp Heynckes und die Bayern zelebrieren den Titel bereits am 29. Spieltag. Seit sechs Jahren dominieren sie die Bundesliga.

© AFP

Fußball-Bundesliga: Bayern München braucht eine Handicap-Regelung

Zum sechsten Mal in Folge wird der FC Bayern München Deutscher Meister. Das schadet der Bundesliga. Ein Kommentar

Kinder, die dieses Jahr eingeschult werden, gehören einer Generation der Alternativlosigkeit an. Denn sie haben nie einen anderen Meister erlebt als den FC Bayern München. So twittert es die Twitter-Nutzerin „topfritte“ und spricht damit denen aus der Seele, die schon seit Jahren automatisch nur darauf schauen, was sich ab Platz zwei der Bundesliga-Tabelle tut. Denn weniger als zehn Punkte Vorsprung haben die Bayern seit 2012 zum Saisonende nie gehabt, ihr Rekord lag bei 25 Punkten vor dem Tabellenzweiten 2012/13, und auch diese Saison wird es wohl bei 24 Punkten Vorsprung vor dem FC Schalke bleiben.

Vorbei sind die Zeiten, als ein Underdog wie Werder Bremen durch Thomas Schaaf unerwartet Deutscher Meister wurde oder der VfB Stuttgart den Meistertitel gewann, von den bunten Neunzigern mit Kaiserslautern an der Tabellenspitze ganz zu schweigen. Die Bundesliga folgt mittlerweile dem Akkumulationsprinzip: Geld zieht Geld an, Erfolg zieht Erfolg nach sich. Im Golf und im Pferderennsport gibt ein Handicap oder Extragewicht unter dem Sattel. Die Münchner mit Gewichten um Knöchel und Handgelenke spielen zu lassen, ist – leider – wohl kaum realistisch, ebenso wie ein Rückstand in der Tabelle zu Beginn der Saison. Gehaltsbeschränkungen und Deckelungen des Etats für Spielerkäufe verletzen das EU-Recht. Aber fair wäre es zumindest. Denn es geht schließlich um die Zukunft unserer Kinder.

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