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Hoch das Bein. Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang fällt gerne auf. Na und?

© Guido Kirchner/dpa

Fußball-Bundesliga: Danke, Pierre-Emerick Aubameyang!

Der deutsche Profifußball wird immer langweiliger, weil Typen wie Mario Basler fehlen. Für ein bisschen Glanz sorgt nur noch Dortmunds Aubameyang.

Von David Joram

Cando? Kennen Sie! Das ist der Hund von Jupp Heynckes, was deshalb bekannt sein sollte, weil breit gestreut wurde, dass besagter Cando ohne sein in München beim FC Bayern weilendes Herrchen in Fischeln nahe Mönchengladbach vereinsamt. Traurig! Finden nicht nur Hundehalter. Trauriger ist nur, dass sich alle für Cando interessieren und nicht für die Bundesliga-Trainer und -Fußballer. Wo sind die Baslers, Effenbergs oder Marcelinhos abgeblieben?

Fußballer, von denen man nicht nur in der Winterpause zuverlässig erfuhr, wo sie ihre Milliönchen privat anlegten. Als treuer Fußballfan vermisst man jedenfalls ein paar „schlampige Genies“, „Partykönige“ und „Diven“. Im Winter nur Wintersport kann ja auch nicht programmfüllend sein. Und es muss ja nicht gleich einer wie George Best sein, der für Abwechslung sorgt. Best, ein kleiner Nihilist, schenkte der Fangemeinde folgenden Satz: „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“

Weil aber auch Kevin Großkreutz kein Elitekicker mehr ist, gilt schon der BVB- Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang als extravagant. Für einen schicken Mantel jettet der etwa nach Mailand, oder er lässt sich prächtige Muster in sein Haupthaar rasieren. Und wie aktuell aus dem Trainingslager des BVB berichtet wird, übernachten Verwandte Aubameyangs im Teamhotel (was der Klub allerdings genehmigt hatte).

Zu viel des Guten? Muss der Gabuner endlich mal gemaßregelt werden? Müssen die Extrawürste gestrichen werden?

Besser nicht. Dann würde der Bundesligashow auch noch der letzte Glanz genommen. Aubameyang ist einer der letzten Weltklasse-Fußballer, die ein bisschen Zirkus in die Stadt bringen. Ein Paradiesvogel ist auch er nicht. Er raucht nicht, trinkt keinen Alkohol. Dafür hat er in der vergangenen Saison 31 Bundesligatore erzielt und in dieser bislang 13. Die Extrawürste hat sich Aubameyang also verdient. So wie Cando.

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