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Fußball-Bundesliga: Die Kellerkinder schöpfen neuen Mut

Die Abstiegskandidaten der Fußball-Bundesliga wittern Morgenluft. Während an der Tabellenspitze schon alles klar ist, verspricht der Kampf im unteren Tabellendrittel weiter Spannung.

Rechtzeitig vor dem Saisonfinale hat das bisherige Schneckenrennen der Abstiegskandidaten merklich an Tempo gewonnen. Mit den Punktgewinnen kehrte in Duisburg (18.), Nürnberg (17.), Bielefeld (15.) und Cottbus (14.) der Glaube an den Klassenverbleib zurück. "Viele wollten schon ein Kreuz mit der Aufschrift 'Ruhe sanft' für uns bestellen", sagte Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader.

Der Sieg des "Clubs" am vergangenen Wochenende im Nachholspiel über Wolfsburg dokumentiert den Trend. Nicht nur die Nürnberger sammelten in den vorigen fünf Partien erstaunlich viele Zähler (8). Auch bei den Konkurrenten aus Cottbus (9), Bielefeld (8) und Duisburg (7) zeigte die Formkurve im selben Zeitraum nach oben. Ausnahme ist der Tabellen-16. aus Rostock: Die Mannschaft von Frank Pagelsdorf verbuchte zuletzt nur drei von 15 möglichen Punkten. "Der Abstiegskampf geht definitiv bis zum letzten Spieltag", mutmaßte Bielefelds Geschäftsführer Roland Kentsch.

Schwieriges Restprogramm für Rostock und Duisburg

Der Blick auf das Restprogramm macht vor allem den Nürnbergern Mut. Als einziger der fünf Abstiegsaspiranten genießt der Club noch dreimal Heimrecht und kann dabei mit Siegen über die Mitkonkurrenten Bielefeld und Duisburg weiter Boden gutmachen. Weniger Gutes verheißt der Endspurt dagegen für Rostock und Duisburg. In nur noch zwei Heimspielen bekommen es die beiden Sorgenkinder ausnahmslos mit Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel zu tun. Für MSV-Trainer Rudi Bommer ist dieses Handicap eher zu verschmerzen als für seinen Rostocker Leidensgenossen Pagelsdorf. Schließlich gewann das Bommer-Team auswärts bereits 16 und daheim nur neun Punkte.

Am kommenden Spieltag steigt der erste Akt des Abstiegsdramas. Vier Teams aus der Gefahrenzone treffen in direkten Duellen aufeinander. Für Cottbus ist die Partie gegen Hansa Rostock im Stadion der Freundschaft nach Meinung von Energie-Coach Bojan Prasnikar "das wichtigste Saisonspiel des Jahres". Viel wird dabei davon abhängen, wie sein Team das deftige 0:5 beim FC Schalke verkraftet hat.

Berlin muss in den Rückspiegel schauen

Für die Nürnberger bietet sich die Chance, mit einem Heimsieg über Arminia Bielefeld erstmals seit dem 16. Spieltag die Abstiegsplätze zu verlassen. Vereinspräsident Michael A. Roth geht aufgrund ermutigender Signale zuversichtlich in den Endspurt: "Ich bin mir sicher, dass die Saison ein glückliches Ende nehmen wird."

Der Aufwärtstrend der weiter unten platzierten Teams ist auch in Dortmund und Berlin nicht unbemerkt geblieben. Langsam aber sicher werfen die Verantwortlichen beider Mannschaften wieder einen Blick in den Rückspiegel - auch wenn die Abstiegszone noch komfortable sieben Punkte entfernt liegt. Bielefelds Geschäftsführer Kentsch warnte: "Gut möglich, dass noch ein Club rein rutscht, der noch gar nicht daran denkt."

Heinz Büse, Carsten Lappe[dpa]

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