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Handspiel. Für Bastian Dankert gibt es keine zwei Meinungen.

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Fußball-Bundesliga: Streitthema Handspiel: Mögliche Neuerungen greifen zu kurz

Die internationalen Regelreformer überlegen, jedes Handspiel mit Torfolge unter Strafe zu stellen. Das Problem wäre aber nicht gelöst. Ein Kommentar.

Diese eine Frage beschäftigt die deutschen Fußballfans derzeit wie keine andere: Was ist ein Handspiel? Nun kündigt das International Football Association Board (Ifab), das internationale Gremium, das Regeländerungen beschließt, den Durchbruch an. Anfang März sollen die Regeln so geändert werden, dass zukünftig eindeutig feststeht, was ein Handspiel ist. Endlich.

Denn am Wochenende bewegten Diskussionen um Handspiele wieder die Bundesliga. In Stuttgart gab es für eine ähnliche Szene, für die der Schiedsrichter auf Schalke nur ein müdes Lächeln übrig hatte, Handelfmeter. Leipzigs Abwehrspieler Willi Orban sprang hoch und wurde angeköpft, an die Hand, die sich nicht wesentlich vom Körper entfernt hatte. Die Distanz zum Ball: gering. Sichtkontakt, geschweige denn Bewegung zum Ball: Fehlanzeige. Selbst in Schiedsrichterkreisen ist immer öfter von 50:50-Entscheidungen die Rede, auch mit dem Videobeweis gibt es keine klare Linie.

Die Logik hinter der neuen Idee erschließt sich nicht

Die Ideen des Ifab, die bisher durchsickern, greifen aber zu kurz. Ein Vorschlag lautet: Tore, denen Handspiele vorausgegangen sind, sollen aberkannt werden. Egal, ob das Handspiel absichtlich war oder nicht. Doch warum sollte ein Handspiel ohne Torfolge anders gehandhabt werden als ein Handspiel mit Torfolge? Das löst das Problem aber nicht. Denn alle Handspiele, nach denen nicht unmittelbar ein Tor fällt, wären weiterhin schwer zu ahnden.

Eine Regel, die das Spiel hingegen zumindest ein Stück weit vereinfachen würde, wäre folgende: Alle Handspiele oberhalb der Schultern werden geahndet. Ob „unnatürlich“ oder nicht. Dieser Begriff soll überdies die bisherige Beschreibung „absichtlich“ ersetzen.

Das ist schon mal ein Fortschritt. Denn was Absicht ist oder nicht – daran scheiden sich seit Jahrzehnten die Geister.

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