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Nürnbergs Hanno Behrens feiert seinen Treffer zum 3:1 gegen Kiel.

© Axel Heimken/dpa

Fußball-Bundesliga: Tradition steigt ab, Tradition steigt auf

Aus der Bundesliga steigen vermutlich zwei große Klubs ab, doch mit Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg kommt auch viel Tradition hoch. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Für überzeugte Traditionalisten ist die aktuelle Saison keine einfache. Mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV steigen vermutlich zwei Vereine ab, die die Bundesliga auf die ein oder andere Weise über Jahrzehnte geprägt haben. Im Falle des HSV wäre es sogar der erste Abstieg überhaupt. Trotz aller Fehler der Hamburger wäre das bedauerlich – doch zumindest aus der Zweiten Liga gibt es positive Nachrichten. Nach dem 3:1 des 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel am Montag stehen die Franken und Fortuna Düsseldorf kurz vor dem Aufstieg. Tradition steigt ab, Tradition steigt auf.

Zusammen kommen beide Vereine auf 55 Jahre Bundesligazugehörigkeit und – schließt man die Zeit vor 1963 mit ein – zehn Meisterschaften. Diese Erfolge sind lange her und es ist kaum vorstellbar, dass so schnell noch mehr Titel hinzukommen. Selbst in der fußballerisch sehr bescheidenen Zweiten Liga haben Düsseldorf und Nürnberg selten geglänzt. Einen Schönheitspreis gibt es dort aber ohnehin nicht zu gewinnen und viele Teams mit großen Träumen tun sich wesentlich schwerer. Dafür genügt ein Blick in den Abstiegskampf zum 1. FC Union.

Ob die designierten Aufsteiger die Bundesliga spielerisch bereichern werden, muss sich noch zeigen. Das haben Köln und der HSV in dieser Saison aber auch nur ganz selten geschafft. Aus traditionalistischer Sicht hätten sich in der Zweiten Liga aber kaum bessere Mannschaften durchsetzen können. Denn noch mehr Klubs ohne Charakter und echte Geschichte braucht die Bundesliga nun wirklich nicht.

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