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Sport: Fußball in der Nebenrolle Schwere Krawalle beim

Hamburger Hallenturnier.

Hamburg - Nach massiven Ausschreitungen beim Hamburger Hallen-Fußballturnier in der Alsterdorfer Sporthalle und der Absage des zweiten Turniertages gehen die Veranstalter von organisierter Randale aus. „Das war ein krimineller Akt, das war vorbereitet. Die Chaoten waren offensichtlich verabredet“, sagte Mitorganisator Peter Sander. Veranstaltungschef Wolfgang Engelmann sprach mit Blick auf die Krawalle mit 90 Verletzten am Freitagabend von „organisierter Kriminalität“. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) stellte die Zukunft der Veranstaltung infrage und kündigte Schadenersatzforderungen an.

Bundesligist Hamburger SV hatte seine Teilnahme an dem seit 1987 ausgetragenen Turnier wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Trotzdem waren neben Anhängern von Zweitligist FC St. Pauli und Regionalligist VfB Lübeck Berichten zufolge auch HSV-Fans beteiligt. Nach Polizeiangaben vom Samstag wurden am Freitag rund 90 Menschen verletzt. 40 von ihnen, darunter laut Polizei auch Unbeteiligte, erlitten durch den Einsatz von Pfefferspray Augenreizungen, 38 Personen und elf Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Ein Polizist erlitt einen Kieferbruch, ein Ordner eine Schulterluxation. Insgesamt 74 Randalierer wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, davon 72 Anhänger des Zweitligisten FC St. Pauli. Rund 300 Polizisten waren im Einsatz. In der Halle hielten sich etwa 3000 Zuschauer auf.

„Es war ziemlich heftig, wenn man gesehen hat, wie Kinder mit ihren Eltern nicht wussten, wohin. Es war schon schockierend“, sagte ein Augenzeuge. Organisator Sander sagte: „Eine derartige Eskalation haben alle noch nicht erlebt.“ Schon vor Beginn des Turniers hatten sich Anhänger des VfB Lübeck und des HSV mit Fans vom FC St. Pauli Auseinandersetzungen geliefert. Gegen 19 Uhr liefen beim zweiten Turnierspiel zwischen der Mannschaft „Respect United“ und dem dänischen Pokalsieger FC Nordsjaelland Lübecker Anhänger zum St. Pauli-Block und rissen ein Banner hinunter. Wegen der folgenden Ausschreitungen musste das Spiel zweimal unterbrochen werden. Die angeforderte Verstärkung der Polizei wurde vor der Halle von St. Pauli-Fans attackiert, schrieb das „Hamburger Abendblatt“. Fast alle Fensterscheiben im Eingangsbereich seien eingeworfen worden. Zudem sollen St. Pauli-Anhänger den Vip-Raum der Halle gestürmt haben. dpa

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