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Sport: Fußball-Nationalelf: Schulterklopfen für Debütant Hertzsch

Der Teamchef klopfte ihm auf die Schulter, der Heimtrainer applaudierte aus der Entfernung, und die Teamkollegen lobten einhellig: "Super, Ingo!" Ingo Hertzsch war bei seinem Länderspiel-Debüt ein kleiner Silberstreif an einem aus deutscher Sicht ansonsten tristen Fußballabend.

Der Teamchef klopfte ihm auf die Schulter, der Heimtrainer applaudierte aus der Entfernung, und die Teamkollegen lobten einhellig: "Super, Ingo!" Ingo Hertzsch war bei seinem Länderspiel-Debüt ein kleiner Silberstreif an einem aus deutscher Sicht ansonsten tristen Fußballabend. "Ich glaube, ich kann mit meiner Leistung zufrieden sein", meinte der 23 Jahre alte Verteidiger des Hamburger SV und gewann der 1:2-Niederlage gegen Dänemark sogar noch einen positiven Aspekt ab. "Mein erstes Spiel für den HSV endete zuhause gegen Rostock auch mit einer Niederlage - und es ist ja doch noch was aus mir geworden", erinnerte er sich an seine Bundesliga-Premiere vor rund zwei Jahren.

"Ingo hat seine Sache gut gemacht. Wenn sich alle so reingehängt hätten wie er, hätten wir heute nicht verloren", urteilte Rudi Völler, der den ersten Neuling unter seiner Regie am allerwenigsten für die erste Pleite seiner Amtszeit verantwortlich machte. Auch HSV-Trainer Frank Pagelsdorf bescheinigte dem Abwehr-Ass, nicht durchgefallen zu sein. "Es war ein ordentliches Debüt", sagte der Coach, der zuletzt nicht immer zufrieden war mit den Darbietungen des Defensivspielers.

Angesichts der Formkrise in den vergangenen Wochen war Hertzsch selbst überrascht, dass Völler wenige Stunden vor dem Anpfiff sein Hotelzimmer aufsuchte und ihn von der Nominierung für die Startelf unterrichtete. "Das konnte ich nicht erwarten." Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellte er sich dann immer besser auf den wendigen Martin Jörgensen ein, während um ihn herum der Deckungsverbund mehr und mehr auseinanderbrach. So war es auch eine Anerkennung seiner Leistung, dass nach gut einer Stunde nicht der Neuling, sondern der indisponierte Routinier Thomas Linke das Feld räumen musste.

1997 Regionalliga-Kicker, 1998 Bundesliga-Stammkraft und jetzt A-Nationalspieler: Die Entwicklung des vor drei Jahren vom Chemnitzer FC zum HSV gekommenen Hertzsch verlief rasant. Und sie hat auch Völler beeindruckt. "Er ist taktisch sehr gut geschult, dazu schnell und kopfballstark, nur in der Offensive kann er sich noch verbessern", lobte er den Verteidiger, der bereits bei den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Griechenland (2:0) und England (1:0) zum Aufgebot gehörte. Völler prophezeit Hertzsch eine vielversprechende Zukunft: "Von Ingo wird man noch eine Menge hören."

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