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Fußball: Spielmanipulationen in Spanien?

Im spanischen Fußball verdichten sich die Anzeichen, dass es in der vorigen Saison im Abstiegskampf der Primera División möglicherweise nicht mit rechten Dingen zuging.

Die Vereinsführung von CA Osasuna erstattete vor einem Gericht Anzeige, weil 2,4 Millionen Euro von den Konten des Clubs „verschwunden“ seien. Es gebe keine Belege dafür, wozu die Summe ausgegeben worden sei, teilte der Verein am Donnerstag mit.
Ein früherer Geschäftsführer von CA Osasuna hatte vor der Profi-Liga (LFP) ausgesagt, Ende der vorigen Saison habe die damalige Clubführung versucht, den Ausgang von Spielen im Kampf gegen den Abstieg zu manipulieren. Zwei Profis von Betis Sevilla seien jeweils 250 000 Euro angeboten worden.
Betis erklärte, der Club habe mit angeblichen Spielmanipulationen nichts zu tun. „Aber wenn wir eine interne Untersuchung bei unseren Spielern einleiten müssen, werden wir das tun“, sagte Betis-Präsident Juan Carlos Ollero. „Alles wird sich aufklären.“ Im Mittelpunkt der Affäre stehen drei Spiele am 37. und 38. Spieltag der vorigen Saison: Espanyol Barcelona gegen Osasuna (1:1), Betis Sevilla gegen Real Valladolid (4:3) und Osasuna gegen Betis (2:1).
Wegen des ersten Spiels hatte die Staatsanwaltschaft für Korruptionsvergehen bereits Ermittlungen eingeleitet. Nach Medienberichten sollen bei Wettbüros hohe Summen auf ein Remis gesetzt worden sein. Espanyol sicherte sich damit den Klassenerhalt, Osasuna wahrte seine Chance. Espanyol erklärte, nichts mit einer angeblichen Spielmanipulation zu tun zu haben.
In der Partie Betis-Valladolid kämpften die Andalusier wie die Löwen, obwohl sie als Absteiger längst festgestanden hatten. Mit dem 4:3 verurteilten sie Valladolid ebenfalls zum Abstieg. Am letzten Spieltag verlor Betis dann bei Osasuna, was den Gewinnern aber zum Klassenerhalt nicht mehr reichen sollte.
Der Vorstand von Osasuna trat nach dem Abstieg zurück. Die neuen Vereinsführer erklärten, von angeblichen Spielmanipulationen nichts gewusst zu haben. Die „verschwundenen“ 2,4 Millionen Euro sollen nach Angaben des jetzigen Clubvorstands vermutlich an Immobilienmakler und an eine Gesellschaft in einem Steuerparadies geflossen sein. Die frühere Vereinsführung äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
Die spanische Justiz ermittelt bereits wegen einer möglichen Manipulation des Spiels UD Levante gegen Real Saragossa (1:2) im Mai 2011. Die Staatsanwaltschaft will 41 Profis und Funktionären den Prozess machen. Dazu gehört auch Saragossas damaliger Trainer Javier Aguirre. Der Mexikaner stand in der vorigen Saison bei Espanyol unter Vertrag. (dpa)

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