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Mats Hummels hatte einen schweren Stand, seiner Klub hingegen eher nicht.

© Reuters

Fußball-Supercup: Bayern München schlägt Borussia Dortmund 2:0

Erstes Pflichtspiel der neuen Fußballsaison - und gleich gibt es wieder einen Titel für den FC Bayern zu feiern. In Dortmund holen sich die Münchner den Supercup.

Nach ziemlich genau einer Minute war die erste wichtige Frage abschließend beantwortet. Nach ziemlich genau einer Minute kam Mats Hummels im Finale um den deutschen Supercup erstmals an den Ball - und von der Dortmunder Südtribüne erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Als der Neu-Münchner, der bis vor sechs Wochen beim BVB unter Vertrag gestanden hatte, kurz darauf den Ball unbedrängt ins Seitenaus passte, brach unter den Fans der Dortmunder schadenfreudiger Jubel aus. Es sollte nicht die einzige Ungenauigkeit im Spiel des Innenverteidigers bleiben, am Ende aber konnte Hummels mit seinem neuen Klub den ersten Titelgewinn feiern. Durch einen 2:0 (0:0)-Sieg gegen Borussia Dortmund sicherte sich der FC Bayern München zum sechsten Mal den Supercup.

Der Wettbewerb hat seit ein paar Jahren wieder die offizielle DFL-Zertifizierung und wird entsprechend mit der notwendigen Penetranz als erster Titel der neuen Saison vermarktet. Am Sonntagabend bekamen die 81.360 Zuschauer in Dortmund in der Tat ein angemessen hochklassiges Fußballspiel zu sehen; darüber hinaus war die Begegnung ein großes Ehemaligentreffen. Bei den Bayern standen die früheren Dortmunder Lewandowski und Hummels in der Startelf,  beim BVB der ehemalige Münchner Sebastian Rode. Mario Götze, Ex- und Nun-wieder-Dortmunder, blieb hingegen 90 Minuten auf der Bank. Als er sich zu Beginn der zweiten Hälfte vor der Südtribüne warmmachte, gab es ein paar zarte Mario-Götze-Rufe, was angesichts der erwarteten Missfallensbekundungen aus den eigenen Reihen als durchaus wohlwollendes Willkommen gewertet werden konnte.

Hummels wird unfreundlich begrüßt, Götze sieht zu

Die wechselseitigen Transfers in diesem Sommer hatten das präsaisonale Aufeinandertreffen zwischen Meister/Pokalsieger und Vizemeister/Vizepokalsieger zusätzlich aufgeheizt - zumindest bei den Fans. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hingegen spurtete eine Viertelstunde vor dem Anpfiff vor einem Live-Interview noch schnell von der Seitenlinie zum Mittelkreis, um mit Hummels abzuklatschen und ihn kurz an seine Brust zu drücken.

Immerhin: Nach einer guten halben Stunde musste der frühere Dortmunder nicht mehr allein den gesammelten Unmut ertragen. Der große Buhmann war fortan Franck Ribéry, nachdem der sich der Beschattung durch Felix Passlack mit einem Schlag in dessen Gesicht zu entziehen versucht hatte. Es war nicht das erste Mal, dass der Franzose durch eine solche Aktion aufgefallen ist, seltsamerweise aber kommt er immer wieder um eine angemessene Bestrafung herum. Auch diesmal ließ es Schiedsrichter Tobias Welz mit einer Verwarnung bewenden.

Angesichts der eigentlich nachrangigen Bedeutung des Wettbewerbs ging es von Anfang an ordentlich zur Sache; und angesichts des frühen Zeitpunkts der Saison war es ein erstaunlich amüsantes Spiel, in dem die Dortmunder den besseren Eindruck hinterließen. Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembélé und Adrian Ramos scheiterten freistehend vor Manuel Neuer. Auf der anderen Seite parierte Torhüter Roman Bürki kurz vor der Pause mit einem grandiosen Reflex einen Kopfball von Arturo Vidal; den Abpraller setzte der Chilene aus drei Metern übers Tor.

Auch in der zweiten Hälfte drängten die Gastgeber, die Tore aber erzielten die Bayern. Nach einer Stunde scheiterte Vidal zunächst erneut an Bürki, traf aber im Nachsetzen zum 1:0. Zehn Minuten vor Schluss staubte Thomas Müller zum 2:0 ab und bescherte seinem neuen Trainer Carlo Ancelotti gleich den ersten Titel. Sein Vorgänger Pep Guardiola war in seinen drei Münchner Jahren drei Mal leer ausgegangen war.

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