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Sport: Fußball-TV-Rechte: Kicken für Kirch

Die Münchner Kirch-Gruppe könnte zum größten Nutznießer der Krise um die Vermarktung der Fußball-WM 2002 in Japan und Südkorea und 2006 in Deutschland werden. Im Fall eines Konkurses des Schweizer Marketing-Unternehmens ISL ist Kirch im Besitz einer Option auf die gesamten Fernsehrechte für die nächsten beiden Titelkämpfe.

Die Münchner Kirch-Gruppe könnte zum größten Nutznießer der Krise um die Vermarktung der Fußball-WM 2002 in Japan und Südkorea und 2006 in Deutschland werden. Im Fall eines Konkurses des Schweizer Marketing-Unternehmens ISL ist Kirch im Besitz einer Option auf die gesamten Fernsehrechte für die nächsten beiden Titelkämpfe. Dies hat der Internationale Fußball-Verband (Fifa) nach der Sitzung seines Dringlichkeitskomitees am Mittwoch in Zürich mitgeteilt.

Kirch hält für 1,4 Schweizer Franken (1,8 Milliarden Mark) bereits die europäischen Rechte der beiden nächsten Welttitelkämpfe. Sollte der ISL-Konkurs von ISL endgültig werden, könnte das Münchner Unternehmen das TV-Paket für die übrige Welt (außer USA) für ebenfalls 1,4 Milliarden Schweizer Franken übernehmen.

Am vergangenen Mittwoch hatte ein Konkursrichter des Kantons Zug den Antrag der ISMM-Gruppe auf Konkursaufschub abgewiesen. Über einen letzten Einspruch des Schweizer Unternehmens wird das Konkursgericht am Montag oder Dienstag entscheiden.

Als "vorsorgliche Maßnahme" hatte das Dringlichkeitskomitee der Fifa die Gründung eines eigenen Unternehmens (Fifa Marketing AG) beschlossen. Es würde die an ISMM/ISL vergebenen Sponsorenrechte in Höhe von rund 800 Millionen Schweizer Franken übernehmen und selbst verwerten. Die Fifa machte in ihrer Erklärung ihren Rechtsstandpunkt deutlich, wonach die an ISMM/ISL vergebenen Rechte bei "besonderen Umständen" an den Weltverband zurückfallen.

Für die Kirch-Gruppe würde sich mit dem Wahrnehmen der Option auf die außereuropäischen TV-Rechte ein neues lukratives Geschäft ergeben. ISL hatte Ende Januar bekannt gegeben, allein für die kommende Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea bereits Rechte im Wert von über einer Milliarde Franken verkauft zu haben. Kirch müsste die bereits bestehenden TV-Verträge übernehmen und könnte zusammen mit der Veräußerung der übrigen Rechte einen hohen Gewinn erzielen.

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