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Durch die Luft und übers Wasser. Die deutsche Mannschaft hat Brasilien erreicht.

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Update

Fußball-WM 2014: Deutsche Nationalmannschaft in Brasilien angekommen

Nach dem Trainingslager in Südtirol, zwei Vorbereitungsspielen in Deutschland und der Hiobsbotschaft um Marco Reus ist die deutsche Mannschaft nun in ihrem brasilianischen WM-Quartier angekommen. Und da soll ab jetzt nur noch eines zählen.

Das Campo Bahia ist bezogen - und das bei schönstem Strandwetter. Nach knapp 15 Stunden im Flugzeug, im knallbunten WM-Teambus und auf der Fähre checkte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Sonntagmorgen (Ortszeit) in ihrem brasilianischen Quartier für die Weltmeisterschaft ein. Bei fast 30 Grad empfingen singende und klatschende Kinder mit Fähnchen das Team von Bundestrainer Joachim Löw an der neu erbauten Anlage, die erst auf den letzten Drücker fertiggestellt wurde.

Brasilien und seine wunderbaren, herzlichen Menschen werden großartige Gastgeber sein“, äußerte Joachim Löw auf der Internetseite des Weltverbandes (FIFA) zur Ankunft im WM-Land. Der anrührende Empfang der begeisterten Einheimischen am Basisquartier in Santo André bestätigte die Worte des Bundestrainers. „Es ist gut, dass es nun endlich losgeht“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff beim Start der WM-Reise, die möglichst am 13. Juli im Finale in Rio de Janeiro mit dem vierten deutschen Titelgewinn abgeschlossen werden soll. „Wir werden alles geben, wollen mit Herz und Leidenschaft spielen und den deutschen Fußball-Fans Freude bereiten“, verkündete Löw: „Aber ich kann nicht sagen: Wir werden Weltmeister.“ Der geplante große Wurf, 18 Jahre nach dem letzten Titelgewinn bei der Europameisterschaft 1996 in England, dürfte ohne Marco Reus noch schwerer werden. Der 25 Jahre alte Dortmunder konnte wegen seiner schweren Sprunggelenksverletzung aus dem Benefiz-Länderspiel gegen Armenien (6:1) kein Zimmer im Campo Bahia beziehen.

Viele Einheimische standen am Wegesrand, es herrschte fast Volksfestatmosphäre

Auf vier Wohngemeinschaften verteilten sich nach der Ankunft die 23 Spieler inklusive Nachrücker Shkodran Mustafi. „Ich finde die Konzeption des Camps spannend“, hatte André Schürrle erklärt: „Ich bin gespannt, man hat so viel gehört über das Campo.“ Nach der Ankunft machte der rund 60-köpfige DFB-Tross auch gleich einmal Bekanntschaft mit dem oft blitzschnellen Wetterumschwung an der Atlantikküste. Plötzlich goss es wie aus Kübeln aus tiefschwarzen Wolken, kurz darauf schien wieder die Sonne. Nach einigen Stunden zur Erholung von der langen Reise sollte am Abend deutscher Zeit auch ein erstes Training von Kapitän Philipp Lahm und Co. auf brasilianischem Boden stattfinden.

Nach knapp zehneinhalbstündigen Flug war das DFB-Team am frühen Sonntagmorgen im WM-Land gelandet. Um 3.30 Uhr (Ortszeit) setzte der Charterflieger auf dem Flughafen in Salvador auf - eine deutsche und eine brasilianische Flagge wurden aus dem Cockpit gehalten. Nach einem kurzen Aufenthalt mit der offiziellen Begrüßung der deutschen Delegation ging es mit einer kleineren Maschine weiter nach Porto Seguro. Im Teambus mit dem Slogan „Ein Land, eine Mannschaft, ein Traum“ verlief die Fahrt am Meer entlang Richtung Basisquartier. Viele Einheimische standen am Wegesrand, es herrschte fast Volksfestatmosphäre - besonders am Fluss Joao da Tiba. Spannend war für Spieler und Betreuer die erste Überfahrt mit der alten Fähre. Alle verließen den Bus, um das Spektakel zu erleben.

„Wenn wir im Campo Bahia angekommen sind, geht es nur noch um die Hauptsache: um Fußball“, sagte Bierhoff. Der Countdown hat begonnen, am 16. Juni ist Portugal in Salvador der erste Gruppengegner, Ghana und die USA folgen. Die mitgereisten Spieler sollen sich in Brasilien allen Herausforderungen stellen - klimatischen, organisatorischen und vor allem sportlichen. „Wir werden nicht lamentieren, wir werden die Bedingungen so annehmen, wie sie sind“, so Bierhoff. „Ich bin überzeugt: Mit dieser Einstellung können wir bei der WM sehr viel erreichen.“

Der Ausfall von Offensivspieler Reus war auch in Brasilien noch nicht komplett verdaut. „Für uns war es ein Schock“, erklärte Löw. Reus war während der WM-Vorbereitung in Topform, ein Fixpunkt in der Wunschelf des Bundestrainers und einer der Hoffnungsträger für den angestrebten vierten WM-Titel nach 1954, 1974 und 1990. „Marco war super drauf. Er hat vor Spielfreude gesprüht. In unseren Überlegungen hat er eine zentrale Rolle gespielt“, bedauerte Löw. Im Trainingslager in Südtirol hatte er schon den Leverkusener Lars Bender mit einer Oberschenkelverletzung für das Turnier verloren.

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