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Celia Sasic schoss in der ersten halben Stunde des Spiels drei Tore für die deutschen Frauen.

© dpa

Fußball-WM der Frauen: Deutsche Frauen besiegen Elfenbeinküste zweistellig

Die deutschen Fußballerinnen sind mit einem lockeren Sieg in die WM in Kanada gestartet: Zum Auftakt besiegte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid die Elfenbeinküste mit 10:0 - und verpasste nur knapp einen Rekord.

WM-Traumstart der deutschen Fußballerinnen: Mit einem ungefährdeten 10:0 (5:0) gegen die Elfenbeinküste in ihrem Auftaktmatch der Weltmeisterschaft in Kanada hat die Mannschaft von Silvia Neid den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier gelegt und ein Zeichen der Stärke an die Mitkonkurrenz entsandt. Die dreifache Torschützin Celia Sasic (3. Minute/14./31.) sowie Anja Mittag (29./35.) schossen die DFB-Elf am Sonntag in Ottawa bereits in der ersten Spielhälfte mühelos mit 5:0 in Front. Mittag (64.) mit ihren dritten Tor sowie Simone Laudehr (71.), Sara Däbritz (75.), Melanie Behringer (79.) und Alexandra Popp (85.) stellten vor knapp 20.953 Zuschauern im Landsdownse-Stadion den Endstand her, der fast an den bisher höchsten WM-Sieg (11:0 gegen Argentinien 2007 in China) heranreichte.

"Das 1:0 in der dritten Minute war sehr wichtig", sagte Neid. "Wir haben's dann schön ausgespielt. Ins nächste Spiel gehen wir jetzt selbstbewusst - auch wenn wir wissen, dass Norwegen ein starker Gegner ist."

Mit dem Kantersieg übernahmen die DFB-Frauen in der Gruppe B vor dem Duell mit Norwegen am kommenden Donnerstag (22.00 Uhr/MESZ) die Tabellenführung. Die Skandinavierinnen hatten sich zuvor mit 4:0 gegen Thailand ebenfalls klar durchgesetzt.

Melanie Leupolz verletzte sich

Neid vertraute gegen den WM-Novizen aus Afrika fast derselben Startelf wie beim 3:1-Abschlusstest in der Schweiz. Nur Jennifer Cramer musste etwas überraschend für Tabea Kemme weichen. Allerdings unterliefen der Linksverteidigerin vor allem in der Anfangsphase viele Stellungsfehler, so dass die schnellen Außenstürmerinnen ihr einige Male entwischten. Nur im Abschluss erwiesen sich die Ivorerinnen bei angenehmen Temperaturen um 25 Grad als harmlos. Besser machte es die von Beginn an hochkonzentriert zu Werke gehende DFB-Elf. Die agile Rechtsverteidigerin Leonie Maier setzte die Abwehr des Weltranglisten-67. bei ihren Vorstößen mächtig unter Druck. Und schon nach drei Minuten fand Maiers Hereingabe in Sasic einen dankbare Abnehmerin. Das 2:0 durch die DFB-Topstürmerin bereitete Lena Goeßling dann ebenso vor mustergültig vor wie das dritte Tor durch Mittag (29.). Spätestens mit den nächsten beiden Treffern von Sasic (31.) und Mittag (35.) nach Vorlage von Simone Laudehr war klar, dass der Dritte der Afrika-Meisterschaft nicht einmal als Trainingspartner für den Weltranglisten-Ersten taugt.

Dabei hatte Neid den Gegner zuvor hochgelobt. Doch auf dem Kunstrasen war von den im Video-Studium vermeintlich erkannten Stärken wenig zu sehen, auch wenn das Team von Trainerin Clementine Touré ab und an versuchte zu kombinieren. Pech hatte Melanie Leupolz, die nach nur 17 Minuten wegen Leistenbeschwerden den Platz verlassen musste und durch ihre Bayern-Teamkollegin Melanie Behringer ersetzt wurde. Neid kritisierte die harte Gangart der Gegnerinnen. "Letztendlich bin ich froh, dass sich nur eine meiner Spielerinnen verletzt hat", sagte die Bundestrainerin. "Da hätte man schon mal früher Gelb oder auch Rot zeigen sollen."

Die Deutschen hätten sogar noch höher viel gewinnen können

Auch ohne die leicht angeschlagene Spielmacherin Dzsenifer Marozsan, die noch geschont wurde, lief das deutsche Spiel flüssig und zielstrebig. Nur das Ausnutzen der vielen Chancen war zu kritisieren. Maier und vor allem Alexandra Popp hätten noch früher für Klarheit sorgen können. So ging es „nur“ mit 5:0 in die Pause.

Mit Blick auf ein anstrengendes Turnier ließ es der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister etwas gemächlicher angehen. So dauerte es bis zur 64. Minute, ehe Mittag zum dritten Mal zuschlug. Da Sasic nach ihren Toren 58, 59 und 60 im 105. Länderspiel in der Kabine geblieben war, sprangen eben andere in die Bresche: Laudehr, die eingewechselte Däbritz, Behringer und Popp schraubten das Resultat weiter in die Höhe. "Wir haben eine so starke Bank. Da ist es fast egal, wer auf dem Feld ist - die Tore fallen trotzdem", sagte Sasic. Torhüterin Nadine Angerer wurde kaum geprüft, einen Patzer der 36-Jährigen konnten die Afrikanerinnen nicht bestrafen.

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