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Achtung: Bei einer weiteren Gelben Karte im Spiel gegen Ghana drohen Sperren für Bastian Schweinsteiger und Cacau.

© AFP

Gelbe Gefahr: Fünf deutschen Spielern drohen Sperren

Das Randthema Schiedsrichter ist für die deutsche Mannschaft in den Mittelpunkt gerückt. Denn fünf Spieler sind bereits mit einer Gelben Karte vorbelastet.

Hinterm Stadtrand von Pretoria wohnt das Böse. Auf der staubigen, aber hübschen Farm „Kiviets Kron“ im Örtchen Kameeldrift haben die Fifa-Schiedsrichter ihr WM-Quartier aufgeschlagen. Darunter ist auch Carlos Simon, 44, dem in der Branche der Spitzname „Sheriff“ verpasst wurde und der am Mittwochabend das Spiel der Deutschen gegen Ghana pfeifen wird. Nach der Aufregung um den spanischen Schiedsrichter Alberto Undiano, der bei der unglücklichen Niederlage gegen Serbien eine allzu kleinliche Rolle spielte, ist das Randthema Schiedsrichter für die deutsche Mannschaft in den Mittelpunkt gerückt. Denn fünf Deutsche sind bereits mit einer Gelben Karte vorbelastet: Philipp Lahm, Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil und Cacau. Sie wären – einen Sieg vorausgesetzt – bei einer weiteren Verwarnung im WM-Achtelfinale gesperrt.

Dies solle aber nicht zulasten der kämpferischen Einstellung gehen, sagt Bundestrainer Joachim Löw. „Wir werden keinen Spieler, der eine Gelbe Karte hat, ermahnen, mit einer Blockade im Kopf in die Spiele zu gehen.“ Die Verwarnungen werden erst nach dem Viertelfinale gestrichen, damit die Akteure im Finale nicht zuschauen müssen.

Nicht nur die Deutschen sind irritiert über die vielen Karten (Löw: „Ich wünsche mir etwas mehr Zurückhaltung“) und wähnen sich schon im falschen Sport (Khedira: „Wir spielen nicht Basketball“). Sie wollen es sich dann aber nicht so billig machen, alle Schuld schon vorab dem Herrn mit Pfeife aufzudrücken. „Wenn wir fair und nicht dumm in die Zweikämpfe gehen, dann sehen wir auch keine Gelben Karten“, sagt Innenverteidiger Arne Friedrich. Allerdings: „Wenn jemand ein taktisches Foul begehen muss, um einen Konter zu unterbinden, wird er das tun.“

Gegen Ghana nicht dabei ist Miroslav Klose, der nach einer halben Stunde beim 0:1 gegen Serbien nicht ganz ungerechtfertigt für ein überflüssiges Foul an der Mittellinie Gelb-Rot sah (Klose: „Fußball ist auch Kampfsport“), aber im Achtelfinale am Wochenende spielen könnte. Ersetzt wird er wohl durch Cacau. Diskutieren sollten die Spieler nicht (Löw: „Das mag er gar nicht, da ist er fast schon pedantisch“), genauso wenig wie fluchen: Carlos Simon hat sich auf seiner Farm gewissenhaft vorbereitet und kennt nun sogar 20 englische Schimpfwörter. Vorteil Cacau: „Ich kann gar kein Englisch.“ Nachteil Cacau: Simon ist wie der deutsche Stürmer in Brasilien geboren.

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