zum Hauptinhalt
Dirk Kuyt trifft zum 1:0 für die Niederländer. Ghanas Torwart Kingson kann nur noch hinterherschauen.

© dpa

Ghana - Niederlande 1:4: Der verwundete Löwe

Ghana geht im WM-Test in Holland unter und muss sich Sorgen machen. In Südafrika droht dem deutschen Gruppengegner in dieser Verfassung ein frühes Aus.

Rotterdam – Die Welle machte am Dienstagabend im Feyenoord-Stadion die Runde. Das holländische Publikum berauschte sich am klar strukturierten Angriffsspiel einer Elftal, die selbst ohne den wegen Hüftproblemen geschonten Arjen Robben ihr Potenzial zeigte. Nach dem 4:1 gegen Ghana sagte Robbens Münchner Vereinskollege Mark van Bommel auf die Frage, ob die Niederländer Weltmeister werden könnten: „Wir haben eine größere Chance.“ Gar als „Furcht erregend“ bezeichnete Kapitän Giovanni van Bronckhorst die Möglichkeiten seines Teams.

Champions-League-Gewinner Wesley Sneijder war hinter der einzigen Spitze Robin van Persie (Arsenal) der überragende Mann, rechts lief Liverpools Dirk Kuyt die Gegner mürbe. Alle drei trafen, das vierte Tor schoss der zur Pause eingewechselte Rafael van der Vaart. Ein schwerer Fehler von Joris Mathijsen (HSV), der Asamoah Gyan den Ehrentreffer für die Black Stars ermöglichte, erinnerte andererseits an die Schwächen der orangefarbenen Abwehr. Van Bronckhorst sieht das anders: „Unsere Ergebnisse sprechen für sich.“ Tatsächlich haben die Niederländer seit September 2008 kein Spiel verloren, in der WM-Qualifikation gewannen sie alle Partien.

Ghana dagegen muss sich spätestens jetzt Sorgen machen. „Wir müssen in Südafrika wie ein verwundeter Löwe spielen“, forderte Verteidiger John Mensah. Doch dem Löwen ist mit dem Ausfall von Michael Essien (Chelsea) ein Standbein weggebrochen, Kapitän Stephen Appiah (Bologna) konnte das Spiel nicht ordnen. Sechs Wechsel nach der Pause brachten auch die Nachwuchshoffnungen Dominic Adiyiah und André Ayew auf den Platz. Doch im Bemühen um ein Erfolgserlebnis ging im Sturm völlig die Struktur verloren. Kevin-Prince Boateng dürfte froh gewesen sein, dass ihn Trainer Milovan Rajevac draußen ließ. Er solle sich noch „an unseren Stil gewöhnen“, so der Serbe. Boateng darf nun am Samstag beim Test gegen Lettland im britischen Milton Keynes sein Debüt geben. Raphael Honigstein

Zur Startseite