zum Hauptinhalt
Löw

© dpa

Heute Abend in Kapstadt: WM-Auslosung: Auf Los geht’s los - bei uns im Live-Ticker

Heute Abend entscheidet sich, ob das deutsche Team bei der Fußball-WM leichte oder schwere Vorrundengegner bekommt. Die WM-Gruppen werden ausgelost. In unserem Live-Ticker können Sie das Spektakel hier ab 17.45 Uhr verfolgen.

Oliver Bierhoff sieht diesen 90 Minuten mit gemischten Gefühlen entgegen. „Wir müssen uns in enge Sitze quetschen und ständig halten die Kameras auf uns“, sagt der Manager der deutschen Nationalmannschaft. Von 18 Uhr bis 19.30 Uhr läuft das Prozedere mit großen Brimborium im International Convention Center in Kapstadt. Unser Live-Ticker beginnt um 17.45 Uhr. David Beckham, Leichtathletik-Star Haile Gebrselassie und südafrikanische Prominente werden ab 19 Uhr die Lose ziehen. Mit der Auslosung der acht Vorrundengruppen erhält die 19. Fußball-Weltmeisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika feste Konturen. „Wir können eine schwere Gruppe kriegen. Frankreich, Elfenbeinküste und USA, das wäre möglich und wirklich nicht einfach“, erklärte Bierhoff.

Am Freitagabend wissen er, Bundestrainer Joachim Löw und Kotrainer Hans-Dieter Flick, wie der Fahrplan zum angestrebten Ziel aussehen wird. Die Devise für das Turnier hat Bierhoff am Donnerstag noch einmal ausgegeben: „Wir wollen Weltmeister werden.“ Sicher nicht, weil der Titelträger ein Rekord- Preisgeld von 20,5 Millionen Euro erhalten wird, wie der Weltverband Fifa gestern mitteilte. „Natürlich kommt es auch auf das Losglück an, auf das Spielglück, auf die Form zum richtigen Zeitpunkt und auf die Qualität der Spieler. Wenn alles optimal läuft, können wir es schaffen“, sagte Bierhoff.

Die deutsche Nationalmannschaft gehört immerhin zur absoluten Elite, sie ist in Topf 1 der sieben besten Teams und Gastgeber Südafrika gesetzt. Doch das ist keine Garantie für leichte Gruppengegner. Möglich sind Konkurrenten wie Frankreich oder Portugal, dazu die Elfenbeinküste, die beim 2:2 im Testspiel am 18. November in Gelsenkirchen nicht in bester Besetzung antrat, oder das als sehr stark eingeschätzte Nigeria. Dazu wären noch die USA oder Mexiko denkbar. Eine sportlich ganz leichtgewichtige Gruppe könnte es mit Slowenien, Algerien und Honduras geben. „Wir haben keine Wunschgegner“, sagt Joachim Löw.

Wirklich leichte Konstellationen sind auch eher unwahrscheinlich. „Mit der Auslosung beginnt für mich das Turnier, dann geht die WM los. Danach können wir mit den konkreten Planungen beginnen“, erklärte Löw. Das Trainingslager vor der WM wird abhängig vom Datum des ersten Spiels 12 bis 16 Tage dauern. Drei Länderspiele sind in der Vorbereitung geplant.

In der WM-Vorrunde kann Löws Team nicht auf die anderen gesetzten Mannschaften aus Lostopf 1 treffen. Südafrika, sportlich nur noch Außenseiter (siehe Text unten), ist als Gastgeber bei den gesetzten Teams, welche die sogenannten Gruppenköpfe bilden. Dazu gehören Titelverteidiger Italien, Rekordweltmeister Brasilien, Europameister Spanien, Argentinien trotz der erheblichen Probleme in der Qualifikation und die unter Trainer Fabio Capello wieder erstarkten Engländer. Das Team der Niederlande erhielt von der Fifa etwas überraschend den Vorzug vor Frankreich oder Portugal.

Die Fifa sah sich genötigt zu erklären, dass die Einteilung „keine Bestrafung Frankreichs“ sei. Daran könnte denken, wer das umstrittene Handspiel Thierry Henrys im entscheiden Play-off-Spiel gegen Irland vor Augen hat. Die Fifa machte keine Angaben über die genaue Gewichtung der Kriterien. Fest steht nur, dass die Teams nach dem Abschneiden bei vergangenen Weltmeisterschaften und der Weltrangliste den Lostöpfen zugeteilt werden, hinzu kommt ihre Zugehörigkeit zu den Kontinentalverbänden. Wie weit zurückgerechnet wird, ist nicht genau festgeschrieben, so dass die Fifa-Exekutive hier durchaus Spielraum für ihre Entscheidung hatte. Es wäre auch denkbar und möglich gewesen, dass Frankreich in Lostopf 1 kommt. Dabei können die Franzosen sich nicht nur wegen Henrys Handspiel glücklich schätzen, dabei zu sein. Denn erst Ende September wurde entschieden, dass es auch bei den Play-offs der Europagruppen gesetzte Mannschaften gibt – wohl, um etwa ein Duell Frankreich gegen Portugal in den Play-offs und ein Ausscheiden einer dieser Mannschaften zu vermeiden.

Gastgeber Südafrika bekommt Platz 1 in der Gruppe A und bestreitet das Eröffnungsspiel. Alle anderen Teams aus dem ersten Topf werden anschließend per Los auf die Gruppen B bis H verteilt. Dann werden nacheinander aus den drei weiteren Töpfen die Mannschaften auf die Gruppen verteilt. Manipuliert wird insofern, als nicht zwei südamerikanische Teams oder zwei afrikanische Teams in eine Gruppe kommen dürfen. Aus Sicht von Bierhoff und Löw ist ebenso interessant, dass mit der Auslosung die Spieltermine feststehen und die Spielorte. Danach können der Trainingsplan und die Reiseplanungen festgelegt werden. Die WM beginnt am 11. Juni, aber die letzten Teams steigen erst am 16. Juni ins Turnier ein.

In einem speziellen Live-Ticker können Sie, liebe Leser, die WM-Gruppen-Auslosung am heutigen Freitagabend ab 17.45 Uhr auf unserer WM-Sonderseite www.tagesspiegel.de/wm2010 verfolgen. Viel Spaß!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false