zum Hauptinhalt
Stille Tage bei Hertha: Die Gebrüder Boateng (links Jerome, rechts Kevin-Prince) im blau-weißen Berliner Trikot.

© Imago

Exklusiv

Im Tagesspiegel-Interview: Jerome Boateng nimmt Bruder Kevin in Schutz und beklagt Rassismus

Deutschlands Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng nimmt seinen Bruder Kevin-Prince Boateng im Gespräch mit dem Tagesspiegel in Schutz und beklagt sich über rassistische Angriffe.

„Auch Kevin ist ein Mensch, der Fehler macht. Er hat das nicht mit Absicht gemacht, er wollte Michael Ballack ja nicht die WM nehmen“, sagte Jerome Boateng in einem Interview mit dem Tagesspiegel, das in der gedruckten Tagesspiegel-Ausgabe am Montag erscheint, über das Foul seines Bruders am deutschen Mannschaftskapitän. „Dann kann es nicht sein, dass so viele Menschen im Internet Seiten gründen und rassistisch werden. Was meinen Sie, wie viele E-Mails mein Berater erhalten hat, deren Inhalt gegen mich gerichtet ist und rein nichts mit Fußball zu tun hat“, sagte Boateng, „das kann ich nicht verstehen, da werde auch ich wütend.“

Zum Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und dem Team seines Bruders aus Ghana am Mittwoch hat er eine klare Haltung: „Ich wünsche mir, dass wir gewinnen, auch wenn ich vielleicht nicht spielen sollte."

"Ich bin zuallererst Deutscher"

Derzeit herrsche Funkstille zwischen den beiden Brüdern in den beiden unterschiedlichen Nationalteams. „Er ist mein Bruder und bleibt mein Bruder, ich wünsche ihm wirklich das Beste, aber im Moment ist es halt so, dass wir uns nichts zu sagen haben. Das kommt auch in anderen Familien vor“, sagte der 21 Jahre alte Jerome Boateng, der zur neuen Saison vom Hamburger SV zu Manchester City wechselt. Für ihn sei es im Gegensatz zu seinem Bruder Kevin-Prince nie eine Frage gewesen, für welches Land er international spielt: „Ich bin zuallererst Deutscher, mit Deutschland habe ich mich ein Leben lang identifiziert.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false