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Die meisten Niederländer trauerten still nach dem verlorenen WM-Finale gegen Spanien, einige hundert randalierten.

© AFP

Update

Niederlande: Wenn die Grachten Trauer tragen

Der große Bootskorso in Amsterdam war schon abgesagt, weil Holland das WM-Finale gegen Spanien verlor. Nach einer Nacht der Trauer soll der Vizeweltmeister nun aber doch gebührend empfangen werden.

Nach der ersten Enttäuschung über die holländische Niederlage im WM-Finale soll das Oranje-Team daheim nun doch wie Sieger gefeiert werden. Ein festlicher Bootskorso für das Team von Trainer Bert van Marwijk über Amsterdams schönste Grachten werde entgegen früherer Erklärungen nicht abgesagt, teilten die Behörden der niederländischen Hauptstadt am Montag mit. Die Tour sollte es ursprünglich nur dann geben, wenn die „Elftal“ als Weltmeister nach Hause zurückkehrt.

Zu dem Grachtenkorso und einer anschließenden Jubelfeier auf der Fanmeile vor dem Reichsmuseum wird ein Ansturm von rund einer Million Besuchern erwartet. Mit der uneingeschränkten Würdigung der Oranje-Elf folgt Amsterdam dem Beispiel von Königin Beatrix. Sie empfängt das Team am Dienstag in ihrem Amtssitz Paleis Nordeinde in Den Haag.

Nach der knappen WM-Niederlage gegen Spanien waren in den Niederlanden einige Fußball-Partys in Krawalle und Schlägereien ausgeartet. Dutzende Randalierer wurden vorübergehend festgenommen. In Den Haag gingen Polizisten im Stadtzentrum gegen rund 200 Randalierer vor, 40 wurden kurzzeitig festgenommen. Einige Dutzend Festnahmen gab es auch in anderen Städten, darunter in Den Bosch, Maastricht und Venlo. Die Lage habe sich jedoch rasch wieder beruhigt. Hunderttausende seien von den Fanmeilen - darunter fast 180.000 Menschen auf dem Museumsplein in Amsterdam - ohne nennenswerte Zwischenfälle nach Hause zurückgekehrt.

Vielerorts wurde trotz der allgemeinen Enttäuschung noch ein wenig gefeiert, dass die Niederlande immerhin zum dritten Mal nach 1974 und 1978 den Vizeweltmeister-Titel erkämpft haben. Das Oranje-Team wurde am Montag auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol erwartet. Die Spieler sollten aber von wartenden Fans abgeschottet werden und den Airport unsichtbar für Kameras verlassen. (sf/dpa)

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