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Der ivorische Fußball-Superstar Didier Drogba kann aufgrund eines Bruchs des rechten Ellbogens nicht am Turnier teilnehmen.

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Sorgen vor WM-Start: Kapitäne Ferdinand und Drogba verletzt - doch Drogba hofft

Schwere Schläge für England und die Elfenbeinküste: Die beiden Kapitäne Rio Ferdinand und Didier Drogba sind verletzt. Ferdinand fällt für die WM aus, bei Drogba gibt es doch wieder Hoffnung.

Eine Woche vor dem ersten Anstoß in Südafrika zog sich Afrikas Spieler des Jahres Drogba am Freitag beim 2:0-Erfolg der Ivorer im Test gegen Japan einen Ellbogenbruch zu. Ferdinand verletzte sich im Training am linken Knie und verließ das Krankenhaus in Rustenburg nach einer Untersuchung auf Krücken. Wie Trainer Fabio Capello bestätigte, ist der Einsatz des 31 Jahre alten Innenverteidigers von Manchester United in Südafrika unmöglich. In Drogba verletzte sich bereits der dritte Chelsea-Star nach Michael Ballack und dem Ghanaer Michael Essien vor der WM. Genau genommen sind es sogar vier, denn vor einiger Zeit musste bereits der Portugiese José Bosingwa passen. Der 32 Jahre alte Torjäger der Elfenbeinküste zog sich die Verletzung nach einem Zweikampf in der 18. Minute zu und wurde nach seiner Auswechslung umgehend ins Krankenhaus gebracht. „Er sagte mir: Der World Cup ist vorbei“, sagte Teamkamerad Kolo Touré. Drogba hatte in der abgelaufenen Saison 29 Tore in der Premier League erzielt. Der Fußballverband der Elfenbeinküste hofft aber weiter: Drogba sei nicht aus dem Aufgebot zurückgezogen worden, stellte die FIF am Freitagabend in einer Pressemitteilung klar. Nach Informationen der Zeitung „L'Equipe“ möchte sich der Torjäger des FC Chelsea operieren lassen und dann sehen, ob ein Einsatz im ersten WM-Spiel der Ivorer am 12. Juni gegen Portugal möglich ist. Auch Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson hat die Hoffnung auf eine Heilung nicht aufgegeben. Drogbas WM-Teilnahme sei „immer noch eine Möglichkeit“. „Natürlich mache ich mir jetzt Sorgen. Er ist unser Kapitän und einer der besten Spieler der Welt“, sagte der Schwede.

Heskeys verhängnisvolles Tackling

Das Malheur von Ferdinand passierte bei einem Tackling seines Mitspielers Emile Heskey kurz vor dem Ende der ersten Trainingseinheit der „Three Lions“ im südafrikanischen Royal Bafokeng Sports Campus. Capello nominierte Michael Dawson von Tottenham nach. Das Amt des Kapitäns wird Steven Gerrard übernehmen. Sportliche Sorgen plagen auch den Welt- und Europameister. Während sich das deutsche Team von Joachim Löw nach dem 3:1 gegen Bosnien über die letzten freien Tage vor dem Start ins Abenteuer WM freute, rätseln die Fans in Italien und Spanien über die Form ihre Mannschaften. Die „Azzurri“ verloren ein Testspiel in Brüssel gegen Mexiko mit 1:2, Spaniens „seleccion“ sah beim mühsamen 1:0 gegen Südkorea in Innsbruck kaum besser aus.

Letzte WM-Tests allenthalben

Deutschlands Vorrundengegner absolvieren am Wochenende ihre WM-Generalproben. Australien, am 13. Juni in Durban erster Kontrahent für Löw und Co, probt gegen die USA den Ernstfall. Bei seinem Länderspiel-Debüt für Ghana will sich Kevin-Prince Boateng für die Startelf empfehlen - und Serbien sucht gegen Kamerun verzweifelt nach seiner Form. Gegen Neuseeland (0:1) und Polen (0:0) erwies sich die Abteilung Attacke der Balkan-Kicker als ausgesprochen harmlos.  

Vom Kapitän zum Zuschauer: Rio Ferdinand kann bei der WM nicht mitspielen.
Vom Kapitän zum Zuschauer: Rio Ferdinand kann bei der WM nicht mitspielen.

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Besser stehen die Vorzeichen bei den „Socceroos“, die sich nach Erfolgen gegen Neuseeland (2:1) und Dänemark (1:0) gegen die USA am Samstag in Roodepoort den Feinschliff holen wollen. Fehlen wird zwar noch Harry Kewell, der Stürmerstar scheint nach überstandener Leistenverletzung aber fit für die WM zu sein. Gegen Lettland möchte Kevin-Prince Boateng sein Debüt für Ghana geben. „Er wird vermutlich von Beginn an dabei sein“, versprach Coach Milovan Rajevac. Mit seinem Foul im englischen Pokalfinale hatte Boateng DFB-Kapitän Michael Ballack um die WM-Teilnahme gebracht.
   „Quo vadis Italia?“, fragen sich derweil die Tifosi. Zehn Tage vor seinem WM-Auftaktspiel in Kapstadt gegen Paraguay weiß der Titelverteidiger noch immer nicht, wo er steht. „Ich hatte schon gedacht, wir wären etwas weiter“, räumte Trainer Marcello Lippi nach der ersten Niederlage gegen Mexiko ein. Gleichzeitig bemühte sich der Weltmeistermacher aber um Gelassenheit: „In ein paar Wochen müssen wir in Top-Form sein, und das werden wir auch.“ Leonardo Bonucci (89.) konnte für den Favoriten nur noch den Ehrentreffer erzielen. Im letzten WM-Test in Genf gegen Ottmar Hitzfelds Schweizer erhofft sich Lippi eine klare Steigerung.
   Auch die hoch gehandelten Spanier sind in der Verfassung vom Donnerstag nicht unbedingt ein WM-Titelkandidat. Erst ein Traumtor von Jesús Navas vier Minuten vor Schluss bescherte dem Team von Vicente del Bosque den schmeichelhaften Erfolg gegen Südkorea. Schon beim 3:2 gegen Saudi-Arabien war das Team nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. „Die letzten beiden Spiele waren nicht gerade blendend, aber die Mannschaft gewinnt trotzdem“, urteilte das Fachblatt „Marca“. (dpa)

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