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Spanien - Schweiz: 16. Juni: Gegen den Trend

Mit Spanien greift der letzte große Favorit ins Turniergeschehen ein - gegen die Schweiz mit Ottmar Hitzfeld. Der lässt gern sachlich-unterkühlten Fußball spielen, so wie irgendwie alle Trainer bei dieser WM.

Ottmar Hitzfeld ist immer oben. Am Ende zumindest. Ob mit den Grasshoppers, Dortmund oder Bayern – der Mann sammelt Titel wie andere Leute Treueherzen. Auch die Schweiz hat den sachlich-unterkühlten Fußball des Trenchcoat-Trägers inzwischen verinnerlicht. Die WM-Qualifikation gelang trotz einer peinlichen 1:2-Heimpleite gegen Luxemburg zu Beginn beinahe mühelos. Kantersiege blieben dabei aus, Niederlagen aber auch. Hitzfeld-Fußball eben.

Das weckt Begehrlichkeiten, auch in der Schweiz. Angesichts der Gruppengegner Honduras und Chile sollte das Achtelfinale schon drin sein, finden die Eidgenossen. Gegen diese Teams wird es wirklich wichtig, gegen den haushohen Favoriten Spanien kann der Trainer es sich erlauben, die angeschlagenen Frei und Behrami zu schonen. Wahrscheinlich leistet er sich sogar den Luxus, trotz Freis Ausfall mit zwei Stürmern (Derdiyok und Nkufo) zu spielen und nicht sicherheitshalber auf 4-2-3-1 umzustellen. Wenn es schief geht, kann sich die Schweiz ja immer noch mit dem Bonmot des Preisboxers René Weller trösten: "Wo ich bin, ist oben. Und wenn ich einmal unten bin, ist unten oben."

Und die Spanier? Lassen es eher vorsichtig angehen. Der noch leicht angeschlagene Stürmer Fernando Torres wird vermutlich nur auf der Bank sitzen. David Villa könnte deshalb den Ein-Mann-Angriff bilden. Wirkliche Sorgen bereitet das dem Europameister aber kaum. Erstaunlich ist da schon eher, dass Trainer Vicente del Bosque bislang eine gute WM gesehen haben will und nicht nur von der Leistung Deutschlands, sondern auch von der Argentiniens und Italiens angetan war. Versucht da jemand, künstlich Konkurrenz aufzubauen, die es in dieser Ballung gar nicht gibt? Die Sache hat nur einen Haken: Bei einem überzeugenden Sieg gegen die Schweiz spricht hinterher doch wieder jeder nur über die Spanier - erst recht nach den bisherigen Eindrücken der Vorrunde.

Voraussichtliche Aufstellungen:

SPANIEN: Casillas - Ramos, Puyol, Piqué, Capdevila - Xabi Alonso, Busquets, Silva, Xavi, Iniesta - Villa.

SCHWEIZ: Benaglio - Lichtsteiner, Senderos, Grichting, Ziegler - Barnetta, Inler, Huggel, Fernandes - Derdiyok, Nkufo

SCHIEDSRICHTER: Howard Webb (England)

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