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Vorschau: Spiele des Tages

Die Gruppe H beschließt den ersten Spieltag mit Chile gegen Honduras und Spanien gegen die Schweiz. Am Abend läutet Südafrika gegen Uruguay die nächste Runde ein.

CHILE – HONDURAS

Gruppe H, Mbombela-Stadion Nelspruit 13.30 Uhr, live bei ARD und Sky, Schiedsrichter: Eddy Maillet (Seychellen).

Für 17 Millionen Menschen gab es in den letzten Wochen nur eine Frage: Spielt er oder spielt er nicht? Alle Chilenen bangten um ihren besten Stürmer. Suazo lautet das Zauberwort im Andenstaat. Humberto Suazo. Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen. Im Kader des honduranischen Gegners steht nämlich auch ein Suazo. David heißt der und ist nicht so bedeutend für die Träume seines Landes wie der chilenische Toptorjäger der WM-Qualifikation. Zehn Tore erzielte Suazo, der Chilene, gegen die Konkurrenz aus Südamerika, mehr als Größen wie Brasiliens Luis Fabiano oder Diego Forlan aus Uruguay.

Und nun taten sie alles, damit er spielen kann, selbst eine obskure Dopingposse traten die chilenischen Ärzte mit ihren Bemühungen los. Jetzt sieht es gut aus, alles scheint gerichtet, der Muskelfaserriss ist leidlich ausgeheilt, die Vorwürfe der unerlaubten Behandlung sind entkräftet. Die Nummer 9 der Roten wird spielen. Als Nachfolger einer Legende. Die 9 nämlich trug einst Ivan Zamorano, genannt „Bam Bam“. Suazos Spitzname ist nicht halb so martialisch, „el chupete“ nennen ihn seine Landsleute, „den Schnuller“. Und der gefährliche Säugling will das schaffen, was Zamorano verwehrt blieb: ein Tor bei einer WM. 17 Millionen wären verzückt.

SPANIEN – SCHWEIZ

Gruppe H, Moses-Mabhida-Stadion, Durban 16 Uhr, live bei ARD und Sky, Schiedsrichter: Howard Webb (England)

Ottmar Hitzfeld ist immer oben. Am Ende zumindest. Ob mit den Grasshoppers, Dortmund oder Bayern – der Mann sammelt Titel wie andere Leute Treueherzen. Auch die Schweiz hat den sachlich-unterkühlten Fußball des Trenchcoat-Trägers inzwischen verinnerlicht. Die WM-Qualifikation gelang trotz einer peinlichen 1:2-Heimpleite gegen Luxemburg zu Beginn beinahe mühelos. Kantersiege blieben dabei aus, Niederlagen aber auch. Hitzfeld-Fußball eben.

Das weckt Begehrlichkeiten, auch in der Schweiz. Angesichts der Gruppengegner Honduras und Chile sollte das Achtelfinale schon drin sein, finden die Eidgenossen. Gegen diese Teams wird es wirklich wichtig, gegen den haushohen Favoriten Spanien kann der Trainer es sich heute erlauben, die angeschlagenen Frei und Behrami zu schonen. Wahrscheinlich leistet er sich sogar den Luxus, trotz Freis Ausfall mit zwei Stürmern (Derdiyok und Nkufo) zu spielen und nicht sicherheitshalber auf 4-2-3-1 umzustellen. Wenn es schiefgeht, kann sich die Schweiz ja immer noch mit dem Bonmot des Preisboxers René Weller trösten: „Wo ich bin, ist oben. Und wenn ich einmal unten bin, ist unten oben.“

SÜDAFRIKA – URUGUAY

Gruppe A, Loftus-Versfeld-Stadion, Pretoria 20.30 Uhr, live bei ARD und Sky, Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz)

Kann das gut gehen? Die Defensivspezialisten aus Uruguay wollen offensiv in ihr zweites WM-Spiel gehen. Beim 0:0 gegen Frankreich kamen die Südamerikaner gemäß ihrer Tradition als Offensivverweigerer auf genau eine Torchance, als Diego Forlan etwas überhastet im Strafraum verzog. Ansonsten rannte, kämpfte und grätschte Uruguay, als wolle es lieber seinem Ruf gerecht werden, als die schwachen Franzosen in Bedrängnis zu bringen. Trainer Oscar Tabarez will gegen die Südafrikaner nun drei Angreifer aufs Feld schicken, Forlan soll dabei etwas zurückgezogen hinter Edinson Cavani und Luis Suarez agieren. „Wir müssen in der Offensive deutlich besser werden“, sagte Tabarez. „Wir müssen in der Lage sein, mehr gefährliche Situation vor dem Tor des Gegners herauszuspielen.“ Das Problem dabei könnte allerdings Uruguays zweite historische Schwäche sein: der Hang zu Platzverweisen. Gegen Frankreich benötigte Nicolas Lodeiro ganze 18 Minuten, um sich zwei Gelbe Karten einzuhandeln. Sollte einem seiner Spieler gegen Südafrika etwas Ähnliches passieren, dürfte Trainer Tabarez das Drei-Stürmer-Experiment flugs wieder abbrechen.

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