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Cristiano Ronaldo

© AFP

WM-aktuell: Die Spiele des Tages

Portugal kann einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gehen, die Schweiz muss ihre Leistung gegen Chile bestätigen und Spanien darf sich keinen Ausrutscher mehr erlauben.

PORTUGAL - NORDKOREA

Gruppe G, Green-Point-Stadion, Kapstadt, 13.30 Uhr, live bei ZDF und Sky, Schiedsrichter: Pablo Pozo (Chile)

Mit 3:0 führte Nordkorea im Viertelfinale der WM 1966, bevor Portugals Eusebio auf- und mit vier Toren in 31 Minuten das Spiel drehte. Diese Scharte soll nun ausgewetzt werden, bei den wenigen überlieferten Statements der nordkoreanischen Spieler war von Revanche die Rede. Beistand haben sie von einem, der bei der Niederlage gegen Portugal vor 44 Jahren dabei war: Der Goalgetter von damals, Pak Do-Ik, hält große Stücke auf seine fußballerischen Nachkommen. Von der guten Leistung im ersten Spiel gegen Brasilien habe er nicht einmal zu träumen gewagt, erzählte Pak. Und weiter: „Nordkoreas Fußball wird die Welt weiter schockieren.“ Leider wohl nicht nur der Fußball.

Gegner Portugal ist also gewarnt, vor allem nach dem eigenen blassen Auftritt gegen die Elfenbeinküste. Von dem müden 0:0 blieb nicht viel im Gedächtnis außer der Kritik von Mittelfeldmann Deco an der Taktik des Trainers Carlos Queiroz. Entrüstete Reaktionen in Portugal bewegten Deco aber dann zum Gang nach Canossa. „Jeder macht Fehler“, zeigte sich der Coach selbst relativ gnädig. Spielen wird Deco aber wahrscheinlich dennoch nicht – er laboriert an einer Hüftverletzung.

CHILE – SCHWEIZ

Gruppe H, Nelson-Mandela-Bay-Stadion, Port Elizabeth, 16.00 Uhr, live bei ZDF und Sky, Schiedsrichter: Khalil Al Ghamdi (Saudi-Arabien)

Kennen Sie noch Txiki Begiristain? Der Baske vom FC Barcelona durchbrach als letzter Spieler den Schweizer Beton. Vor fast 16 Jahren war das, am 2. Juli 1994, im Achtelfinale der WM in den USA. Freilich, 1998 und 2002 mischten unsere ewig neutralen Nachbarn gar nicht mit, aber vor vier Jahren vollbrachten sie immerhin das Kunststück, ohne Gegentor auszuscheiden. Zusammen mit dem Auftakt 2010 macht das acht Stunden Nulltoleranz. Doch gegen die Chilenen soll keine Mauertaktik zum Einsatz kommen. „Wir sind zum Schutte hier, nicht zum Rechnen“, stellte Mittelfeldmann Benjamin Huggel klar – Schutte, so nennt der Schweizer das Fußballspielen.

Klingt banal, besonders da die Chilenen Ähnliches vorhaben dürften. Sie haben sich ihren Dreier zum Start nicht ermauert und erkontert, sondern tatsächlich erspielt – ein Phänomen, das man bislang bei diesem Turnier noch nicht so häufig beobachten durfte. Schnelles Kurzpassspiel bis vors gegnerische Tor, mit dem einzigen Mangel der schludrigen Chancenverwertung. Doch nun ist ja auch noch Humberto Suazo wieder fit, offenbar endgültig. Der bereits fürs Honduras-Spiel fälschlich angekündigte Starstürmer möchte liebend gerne den Schweizer Riegel knacken – und damit das Erbe des Basken antreten.

SPANIEN – HONDURAS

Gruppe H, Ellis Park, Johannesburg, 20.30 Uhr, live bei RTL und Sky, Schiedsrichter: Yuichi Nishimura (Japan)

Das Schlimmste ist für Reinaldo Rueda vorbei. „Chile war der schwierigste Rivale“, sagt der Nationaltrainer Honduras’ nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen die Chilenen. „Spanien und die Schweiz werden uns mehr Räume lassen.“ Eine gewagte Sichtweise. Gegen den Europameister setzt Honduras auf Historisches – beim einzigen Aufeinandertreffen rang man Spanien bei der WM 1982 ein 1:1 ab – und auf David Suazo. Der Topstürmer vom FC Genua trainiert wieder und könnte gegen Spanien stürmen.

Vicente del Bosque baut dagegen auf Masochismus. Drei Mal hat er sich mit seinem Kotrainer Toni Grande die 0:1-Pleite gegen die Schweiz auf Video angesehen. Sein Analyse: alles Pech. Damit nicht wieder 24 Torschüsse erfolglos bleiben, denkt Spaniens Trainer darüber nach, Fernando Torres als zweiten Stürmer aufzubieten. Gegen die Schweiz hatte der lange verletzte Angreifer nach seiner Einwechslung für Schwung gesorgt. Doch Reinaldo Rueda kann auch Torres nicht schrecken. „Ob Spanien mit einer oder zwei Spitzen spielt, ist mir egal“, sagt er. Das Schlimmste ist ja sowieso vorbei.

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