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© dpa

WM-Quartier: Ein Bett im Grasland

Die deutsche Mannschaft hat ihr WM-Quartier zwischen Pretoria und Johannesburg gebucht.

Berlin - Im Juni noch stand Joachim Löw im hüfthohen Gras irgendwo zwischen Pretoria und Johannesburg und blickte drein wie ein aufgeschreckter Emu. Am Rande des Confed-Cups hatte eine kleine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Abstecher unternommen. Der Bundestrainer sollte sich mal ein Areal ansehen, wo seine Mannschaft bei der WM im kommenden Jahr trainieren könnte. „Da ist der höchste Standard noch nicht erreicht“, hatte Löw damals diplomatisch formuliert. Genau dorthin wird es die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nun verschlagen.

Mit dem Sieg in Moskau am Samstag und der direkten Qualifikation für die WM (11. Juni bis 11. Juli 2010) greift der abgesteckte Plan des DFB. Der deutsche Tross wird für die Zeit der WM im Hotel Velmore vor den Toren Pretorias Quartier beziehen. Die Hotel-Anlage, die Löw überzeugte, befindet sich auf einem knapp zehn Hektar großen Areal. Das Hotel selbst ist vier Jahre alt und bietet neben Abgeschiedenheit auch einen exklusiven Wellness-Bereich. Da, wo Löw im Juni stand, muss jetzt noch ein Trainingsplatz gebaut werden – mit Flutlicht. Bekanntlich findet die WM im südafrikanischen Winter statt, ab 17.30 Uhr ist es dunkel.

Der DFB hatte sich frühzeitig für die rund 1800 Meter hoch gelegene Gegend um Johannesburg und gegen ein Quartier in der Region Kapstadt entschieden. Die besonderen Umstände eines Turniers im südafrikanischen Winter sowie der Sicherheitsaspekt erschwerten die Hotelsuche. Der DFB hatte sich schließlich schon vor dem Sieg in Russland beim Weltverband Fifa das Zugriffsrecht für diese Anlage gesichert. Sie war auch von anderen Mannschaften wie Mexiko oder England präferiert worden.

Die künftige WM-Anlage der Deutschen liegt logistisch günstig zwischen Pretoria und Johannesburg. „Wir haben das Hotel komplett für uns geblockt. Es erfüllt alle Bedingungen“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Die weitere Planung hänge nun von der Auslosung der Endrundengruppen am 4. Dezember in Kapstadt ab. Dann erst wird feststehen, in welchen Spielorten die deutsche Elf antreten wird. Für eventuelle Flüge zu Vorrundenspielen in weiter entfernten Spielorten wie Durban, Kapstadt oder Port Elizabeth könnte die deutsche Mannschaft den von ihrem Quartier nahe gelegenen Militärflughafen Zwartkops AFB nutzen.

Bis zur Auslosung werden sich auch die Fans gedulden müssen, denn erst im Anschluss wird der Ticket-Verkauf beginnen. Bis dahin wird die Mannschaft von Joachim Löw noch drei Länderspiele bestreiten. Kommenden Mittwoch steht das letzte WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland in Hamburg an. Am 14. November (gegen Chile in Köln) und 18. November (gegen Ägypten in Gelsenkirchen) absolviert sie zwei Testspiele. (mit dpa)

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