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Sport: Fußballerinnen im Halbfinale gegen Finnland

Warrington – Zum zweiten und letzten Mal sind Deutschlands Fußballerinnen gestern Mittag am Halliwell Jones Stadium von Warrington vorgefahren. Auf den letzten Metern ging die Fahrt noch einmal vorbei an ausgedehnten, meist heruntergekommenen Industrieanlagen, mit Stopp vor einem riesigen Einkaufszentrum und einer alten Backsteinkirche, in der allerdings schon seit zehn Jahren keine Messe mehr gelesen wird.

Warrington – Zum zweiten und letzten Mal sind Deutschlands Fußballerinnen gestern Mittag am Halliwell Jones Stadium von Warrington vorgefahren. Auf den letzten Metern ging die Fahrt noch einmal vorbei an ausgedehnten, meist heruntergekommenen Industrieanlagen, mit Stopp vor einem riesigen Einkaufszentrum und einer alten Backsteinkirche, in der allerdings schon seit zehn Jahren keine Messe mehr gelesen wird.

Das bizarre Umfeld des EM-Stadions von Warrington könnte mit ein Grund gewesen sein, warum Tina Theune-Meyer schon nach dem 3:0 (0:0)-Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Frankreich klarstellte: Ihr Team sei froh, das Halbfinale gegen Finnland am Mittwoch im 30 Kilometer weiter nördlich gelegenen Preston spielen zu können. „Dort schießen wir viele Tore, dort fühlen wir uns wohl“, sagte die Bundestrainerin.

Wohl fühlen durften sich ihre Spielerinnen allerdings auch beim Abschied von Warrington, zumindest in der Schlussphase der Frankreich-Partie, als sie alle drei Treffer erzielten. Für die Runde der letzten vier war Deutschland schon vor dem Anpfiff qualifiziert – im Gegensatz zu den Französinnen, denen noch ein Punkt zum sicheren Sprung ins Halbfinale fehlte. Und dieser Makel war der Elf von Elisabeth Loisel auch deutlich anzumerken: Von Beginn an gingen die durchweg drahtigen Frauen aus dem Nachbarland mit vollem Einsatz zu Werke. Fußballerisch hatten sie ebenfalls etwas zu bieten, so dass die DFB-Auswahl zumindest vor der Pause zu ihrem ersten Härtetest bei diesem Turnier kam.

Als ungünstig stellte sich bei den Gegnerinnen allerdings das Spielsystem mit Starstürmerin Marinette Pichon als einziger Spitze heraus. So fehlte Pichon in der 16. Minute, nach einem leichtfertigen Ballverlust der deutschen Spielmacherin Renate Lingor, für einen ausgesprochen aussichtsreichen Konter schlichtweg eine Mitspielerin. Und kamen die Französinnen mit ihrem kompakten Fünfer-Mittelfeld mal bis vor das deutsche Tor, war Keeperin Silke Rottenberg ihren Kolleginnen ein souveräner Rückhalt.

Nicht ganz so souverän wie erhofft stellte sich dagegen der Gesamteindruck der deutschen Mannschaft dar. „Weiter einspielen“ wollten sie sich laut Theune-Meyer eigentlich, gelungen ist ihnen das nur am Ende. Im Offensivspiel klemmte es häufig, und in der Verteidigung zeigte vor allem die aus dem Mittelfeld zurückbeorderte Kerstin Garefrekes einige Unsicherheiten.

Zu drei Toren durch Inka Grings (72.), Renate Lingor (77./Foulelfmeter) und Sandra Minnert (83.) reichte es für die physisch starken Titelverteidigerinnen in der Schlussphase dennoch. Für Deutschland war es der dritte Sieg ohne Gegentor im dritten EM-Spiel, für Frankreich das Aus.

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