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Die Mercedes-Benz Arena in Stuttgart. Der VfB hat wegen Liquiditätsproblemen nun Staatshilfen beantragt.

© dpa

Fußballvereine liebäugeln mit KfW-Krediten: Staatshilfen für Bundesligaklubs sind unanständig

Nach Schalke und Werder hofft nun auch der VfB Stuttgart auf Gelder vom Staat. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese nicht gezahlt werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Nun also auch der VfB Stuttgart. Angeblich 15 Millionen Euro hat der soeben in die Erste Liga aufgestiegene Fußballklub von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt. Dabei sind die Schwaben doch für ihren Geiz und ihre Sparsamkeit bekannt.

Beim Verein für Bewegungsspiele hat man diese urschwäbische Mentalität nicht beherzigt. Horrende Spieler- und Beraterhonorare sind in den vergangenen Jahren gezahlt worden. Der Ertrag blieb aus, der Klub hat sich zu einer Fahrstuhlmannschaft entwickelt. Ähnlich ertragslos handelten im Übrigen die Bundesligaklubs Werder Bremen und Schalke 04, die ebenfalls mit Staatshilfen liebäugeln.

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Sollte die Politik den Klubs die Hilfen zukommen lassen, wäre das im höchsten Maße unanständig. Die KfW ist hauptsächlich für die Förderung des Mittelstandes zuständig. Dazu zählen die notleidenden Vereine aber nicht. Schalke 04 etwa machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 275 Millionen Euro. Dass der Verein deutlich über seinen Verhältnissen lebte, scherte die Verantwortlichen offenbar nicht. Die Verbindlichkeiten betrugen über 200 Millionen Euro.

Soll der Bürger für die Managementfehler der Klubs aufkommen?

Soll nun der Bürger für die gravierenden Managementfehler der Fußballklubs aufkommen? Wohl kaum, zumal kein Fußballverein der Welt systemrelevant ist. Und außerdem: In der Coronakrise hat der Fußball von der für Geisterspiele werbenden Politik ohnehin schon sehr viel Unterstützung erfahren. Es reicht jetzt. Der Profifußball hat seine Berechtigung in der Gesellschaft. Für sich sorgen muss er aber auch in schwierigen Zeiten schon selbst.

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