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Sport: Gäb gibt Sporthilfe-Führung ab

Die Nachfolge übernimmt Ann Kathrin Linsenhoff

Frankfurt/Main - Hans-Wilhelm Gäb gibt die Führung der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) zum Jahresende ab. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, wird zum 1. Januar 2008 in der früheren Dressur-Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff erstmals eine Frau an die Spitze des 1967 gegründeten „Sozialwerks des Sports“ treten. Gäb konnte sie als seine Nachfolgerin gewinnen, wie der DSH-Aufsichtsrat am Donnerstag in Frankfurt am Main bestätigte.

Die 47 Jahre alte Linsenhoff musste ihre Karriere im Frühjahr wegen einer lange unentdeckten Borreliose-Infektion beenden und hatte Anfang April ihren Rücktritt vom Leistungssport bekanntgegeben. Die Tochter von Liselott Linsenhoff, der Goldmedaillengewinnerin von München 1972 und Konkurrentin von Sporthilfe-Mitbegründer Josef Neckermann, hatte 1988 in Seoul mit der deutschen Equipe olympisches Gold und bei den Weltmeisterschaften 1990 und 2002 den Titel gewonnen. 2005 wurde die Tierärztin Mannschafts-Europameisterin.

Der 71 Jahre alt Hans-Wilhelm Gäb, ehemaliger Automobilmanager und Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes, hatte am 30. Juli 2005 die Nachfolge von Hans-Ludwig Grüschow als Vorstands-Vorsitzender angetreten und die Stiftung neu organisiert. Im Dezember 2006 war Gäb vom Aufsichtsrat der Sporthilfe für vier weitere Jahre bestätigt worden, hatte aber angekündigt, er werde die Position im Laufe der Amtsperiode aus persönlichen Gründen an einen Nachfolger übergeben.

Gäb soll anstelle des früheren Mercedes-Chefs Jürgen Hubbert Vorsitzender des Aufsichtsrates werden. Hubbert will sich auf die Leitung des Stiftungsrats konzentrieren. Alle diese Entscheidungen müssen bei einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 4. Dezember verabschiedet werden.

Ann Kathrin Linsenhoff engagiert sich neben dem Pferdesport, wo sie als Mäzenin und als Förderin des Nachwuchses auftritt, intensiv für das Kinderhilfswerk Unicef. Für diesen Zweck hat sie eine Stiftung gegründet. Dieses soziale Engagement will sie beibehalten.

Die Sporthilfe hat seit ihrer Gründung im Jahr 1967 insgesamt 40 000 Sportler mit etwa 350 Millionen Euro unterstützt. Pro Jahr profitieren rund 3800 Athleten von bis zu zwölf Millionen Euro.

Neunzig Prozent aller bundesdeutschen Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften wurden von durch die Sporthilfe geförderten Athleten gewonnen. Zudem gehen 188 olympische Goldmedaillen auf ihr Konto. dpa

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