zum Hauptinhalt
Spaß mit Leistungsgedanken. Die Eisbären Juniors im Januar beim Bambini-Cup der DEL in Augsburg.

© Krieger/Imago

Gasag-Finanzvorstand Schmidberger über die Eisbären Juniors: "Es gibt eine Schnittstelle zum Profibereich"

Jürgen Schmidberger vom Eisbären-Hauptsponsor Gasag ist auch im Aufsichtsrat der Eisbären Juniors. Im Interview erzählt er über das Engagement und die Ziele seines Unternehmens im Nachwuchs.

Jürgen Schmidberger, das Engagement der Gasag bei den Eisbären Juniors ist schon interessant. Sie unterstützen die Nachwuchsabteilung der Eisbären seit 13 Jahren. Rechnet sich so etwas denn, wenn man als Sponsor nicht wenigstens ein, zweimal die Woche in den Medien auftaucht in Zusammenhang mit dem Klub?

Natürlich gibt es kaum Fotos oder bewegte Bilder der Juniors in der Presse, so dass dann etwa der Gasag-Schriftzug zu sehen wäre. Aber wir sehen den Charakter unseres Engagements anders, sonst wäre ich jetzt ja auch nicht im Aufsichtsrat der Juniors: Als Berliner Unternehmen wollen wir Verantwortung übernehmen, und die Nachwuchsarbeit bei den Eisbären hat einen großen Stellenwert. Wir geben den Jugendlichen ein Angebot, in dem sie lernen können, miteinander in der Gruppe umzugehen, ihre Stärken und Schwächen kennenzulernen. Ich sage Ihnen: Wenn man im Sportforum vorbeischaut und sieht, wie da 200 Jugendliche unter Dampf sind, dann ist das schon sehr beeindruckend.

Wie kamen Sie in den Aufsichtsrat der Juniors? Sie sind ja immerhin Finanzvorstand der Gasag, also sicher nicht unterbeschäftigt?

Neben der Faszination, die davon ausgeht, Kinder und Jugendliche über die Juniors sportlich aber auch persönlich voranzubringen, interessiert mich das Engagement bei den Eisbären auch aus betriebswirtschaftlichem Interesse. Die Frage ist doch: Wie stellt man so etwas auf. Das Konzept, die Grundidee sind gut und richtig und dann hat man die Chance, die Mittel und die Wege zu optimieren. Ich will schauen, was schon sehr gut läuft und wo noch Luft nach oben ist.

Was ist Ihnen denn aufgefallen?

Ein paar organisatorische Fragen sind mir schon aufgefallen. Die will ich aber zunächst mit den Kollegen im Aufsichtsrat diskutieren.

Sie meinen damit auch ehrenamtliches Engagement im Eisbären-Nachwuchs?

Ja. Und da geht es dann um handwerkliche Dinge, um die Optimierung von Organisation. Wissen Sie, die Eisbären sind ja eben kein Amateurverein. Da wollen die Jugendlichen im Nachwuchs nicht nur ihre Freizeit verbringen, so aus olympischem Prinzip. Sowohl die Kids als auch die Trainer haben Ehrgeiz, die wollen, dass es Richtung Nummer eins geht.

"Es wirkt natürlich, dass Sven Felski nicht nur bei den Juniors, sondern auch U17-Nationaltrainer ist"

Und da sind Sie bei den Juniors auf einem guten Weg nach oben?

Es gibt ja vom Deutschen Eishockey-Bund ein Kategoriensystem, das schauen wir uns schon genau an, um zu sehen: Wo müssen wir was machen, um ganz nach vorne zu kommen. Allerdings freut es uns, dass wir schon jetzt bereits als „5-Sterne Ausbildungsclub“ durch den Förderverein des Deutschen Eishockeynachwuchses e.V. zertifiziert sind.

Zuletzt haben mit Jonas Müller und Kai Wissmann zwei junge Spieler den Sprung in die DEL-Mannschaft geschafft. Andere wie etwa Charlie Jahnke durften auch schon spielen. Dann aber wurde ein Alex Roach verpflichtet und zwei erfahrene kanadische Profis geholt. Und die spielen natürlich nun und nicht ein Jahnke. Wie beurteilen Sie die Situation, wie groß ist die Chance für die jungen Spieler, nach oben zu kommen?

Wichtig ist: Es gibt eine Schnittstelle zum Profibereich. Und da wirkt natürlich auch, dass unser Geschäftsführer Sven Felski nicht nur bei den Juniors wirkt, sondern auch U17-Nationaltrainer ist. Der lässt sein Auge mitschweifen beim Training. Außerdem sind die Möglichkeiten im Sportforum mit dem Sportinternat einmalig gut. Es gibt Talente aus Charlottenburg, die ins Sportinternat gegangen sind und vorher bei den Clubs im Berliner Westen waren. Die Juniors sind eben der Nachwuchsklub für die High Potentials der ganzen Stadt.

Seit 20 Jahren Eisbären-Sponsor.... ist die Gasag. Hier Jürgen Schmidberger mit Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende des Unternehmens.
Seit 20 Jahren Eisbären-Sponsor.... ist die Gasag. Hier Jürgen Schmidberger mit Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende des Unternehmens.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Sven Felski sagt, dass die Kapazitäten inzwischen kaum noch ausreichen, weil sich immer mehr Kinder melden würden?

Das sind logistische Themen, die wir in Angriff nehmen werden. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es gut wäre, wenn es für die Kids nach dem Training noch eine Aufenthaltsmöglichkeit geben wird im Sportforum. Für das Welli sind die Jugendlichen ja noch zu jung. Ich zum Beispiel war in der Schulzeit ein leidenschaftlicher Ruderer und da habe ich richtig gelebt in meinem Verein. Wir werden mal sehen, ob da künftig was machbar ist. Wir Ruderer hatten damals ein richtig idyllisches Grundstück und ein schönes Klubheim am See – das wird in der Nähe des Wellblechpalasts schwer zu toppen sein …

Ihr Unternehmen sponsort auch die Profimannschaft, seit nunmehr 20 Jahren. Was sagen Sie zur aktuellen DEL-Saison? Es könnte besser laufen, oder?

Nun, wenn die Play-offs verpasst werden, dann sparen wir als Sponsor Prämien (lacht). Nein, natürlich wäre das bitter, wenn die Mannschaft das nicht schaffen würde. Aber daran glauben wir nicht. Wir bei der Gasag sind schließlich Fans der Eisbären. Und als Fans denken wir da positiv und sind zuversichtlich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false