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Sport: Gefangen im Sommerloch

Neue Sorgen für Werder: Borowski fällt verletzt aus

Bochum - Gegen den VfL Bochum in die neue Saison der Fußball-Bundesliga zu starten musste den Profis von Werder Bremen vorkommen wie eine glückliche Fügung. Konnte es mehr Starthilfe geben als ein Treffen mit ihrem Lieblingsgegner? Werder reiste in dem Glauben an, zum 39. Mal gegen Bochum zu gewinnen. Und so überwog die Vorfreude die düsteren Vorzeichen, die sich in einer langen Verletztenliste und in einer wenig erbaulichen Vorbereitung äußerten. Der VfL schien geradezu prädestiniert, den Bremern aus ihrem Sommerloch zu helfen. Und nach der ersten Hälfte sah es so aus, als sollte sich Bochum auch dieses Mal als verlässliche Größe erweisen. Zur Pause führte der Favorit dank der Tore von Diego und Sanogo. Umso größer war später die Enttäuschung, dass aus dem vermeintlich sicheren Vorsprung ein mickriges 2:2 wurde. „Ich bin natürlich frustriert“, sagte Verteidiger Per Mertesacker. „Nach dem 2:0 hätte ich nicht gedacht, dass wir das Spiel noch aus der Hand geben.“ Am Tag danach wurde der Frustfaktor noch höher. Bei Tim Borowski wurde eine Verletzung des Außenbandes im linken Knie festgestellt. „Wir fürchten, dass er uns für ein paar Wochen nicht zur Verfügung steht“, sagte Trainer Thomas Schaaf.

Auch mit Borowski hatte Werder nicht überzeugen können. Die Bremer machten es ihrem Lieblingsgegner leicht, wenigstens für ein paar Minuten. Zwei davon reichten den couragierten Bochumern, um ausgeglichene Verhältnisse zu schaffen. Nur zwei Minuten nach dem ersten Bundesligator des neuen Stürmers Jan Sestak (47.) ging dank Tommy Bechmanns Ausgleichstreffer in Erfüllung, was Marcel Koller seinen Spielern vorhergesagt hatte. „Wenn wir das Anschlusstor schießen, brennt’s hier noch mal richtig.“

Den Verlust der Punkte mag Werder so früh in der Saison verschmerzen. In erster Linie kommt es darauf an, unerwünschte Folgen zu verhindern, die so ein Erlebnis innerlich hervorrufen kann. Am Mittwoch trifft Bremen in der Champions-League-Qualifikation auf Dinamo Zagreb, drei Tage später tritt Bayern München im Weserstadion an. Per Mertesacker wies nach den vielen Testspielniederlagen auf den positiven Aspekt hin, mal nicht verloren zu haben. Wenn sie sich schon nicht stark fühlen, müssen die Bremer sich wenigstens stark reden. Immerhin verzichteten sie darauf, den mediokren Start auf die vielen Verletzten zu schieben. „Auch diejenigen, die auf dem Platz waren, stehen für Qualität“, sagte Schaaf. „Jetzt muss das Team noch beweisen, dass es auch gewinnen kann.“ Richard Leipold

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