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Nicht zu fassen. Michael Ballack sprach von einem Rückschlag für Bayer. Auch zur Causa Löw äußerte er sich.Foto: dapd

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Sport: Gefühlt verloren

Bayer Leverkusen zeigt sich nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV frustriert und ratlos

Der Auswärtspunkt machte Marcell Jansen nicht hundertprozentig froh. „Es ist toll, dass wir uns zurückgekämpft haben“, sagte der Profi des Hamburger SV nach dem 2:2 (1:2) in der Leverkusener Arena. Am Ende sei aber vielleicht mehr drin gewesen. Trainer Thorsten Fink war dagegen „sehr, sehr zufrieden“ mit dem Spiel. „Wir haben bei einem Champions-League-Klub einen Rückstand aufgeholt“, sagte er nach seinem dritten Remis im dritten Spiel als HSV-Coach.

Tatsächlich hatten die Hamburger nach einer verschlafenen ersten halben Stunde mit einer Energieleistung überzeugt, Bayer hingegen brach ein. Michael Ballack, neben André Schürrle bester Leverkusener, sprach von einem „Rückschritt.“ Und: „Ich habe keine Erklärung für das, was bei uns in dieser Saison passiert. Das ist nicht das, was wir uns vorstellen.“

Für Ballack persönlich waren es zuletzt schwierige Wochen und Monate. Das sagte der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nach dem Spiel im Aktuellen Sportstudio im ZDF. Eine Aussprache mit Bundestrainer Joachim Löw hat er dabei endgültig ausgeschlossen. „Das ist vorbei. Ich möchte es auch nicht mehr thematisieren“, sagte der Mittelfeldspieler. „Wichtig für mich war, dass ich mich immer den Verantwortlichen gegenüber fair verhalten habe. Sie hatten immer eine klare Meinung von mir zur Nationalmannschaft, für die ich immer gerne gespielt habe.“

Klar äußerte sich Ballack ebenfalls zur Leistung von Leverkusen: „Wir haben uns durch Schlafmützigkeit selbst um den Lohn gebracht.“ Der Frust war verständlich. Erst hatte es so ausgesehen, als biete sich der HSV als Aufbaugegner an. Schon in der sechsten Minute ging Bayer in Führung. Einen Freistoß von André Schürrle touchierte einen Spieler in der HSV-Mauer am Kopf und wurde dadurch unhaltbar für Torhüter Jaroslav Drobny zum 1:0 abgefälscht. Eine knappe Viertelstunde später fiel das 2:0, wieder lief es günstig für Leverkusen: Ein Weitschuss von Ballack kam abgefälscht zu Schürrle auf die linke Seite, nach dessen Flanke traf Lars Bender aus kurzer Distanz.

Schürrle hatte kurz darauf sogar die Chance zum 3:0, doch er vergab. Der HSV wirkte eingeschüchtert. Über eine Standard-Situation fanden die Hamburger aber ins Spiel. Einen Freistoß aus 30 Metern brachte Dennis Aogo vors Tor, Heiko Westermann köpfte daraufhin zum 1:2 ins Netz. Der HSV drehte nun auf, die Bayer-Profis fielen dagegen in eine Schockstarre und verloren ihre Ordnung. Sie hatten Glück, dass Schiedsrichter Kircher einen Treffer Jansens nicht gab, da er ein Foul von Paolo Guerrero gesehen hatte. In der 58. Minute gelang dem aufgerückten Jansen dann doch noch das hoch verdiente Tor zum 2:2.

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