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Muli Katzurin feuert seine Mannschaft an.

© dapd

Gegen Athen: Alba siegt mit neuem Trainer

Ein leidenschaftlicher 68:65-Sieg hat dem neuen Alba-Trainer Muli Katzurin eines gezeigt: Du bist angekommen. Doch die Umstellung war keine einfache.

Umstellungen fallen oft schwer. Auch Alba Berlin und seinem neuen Trainer Muli Katzurin. Anfangs zumindest. Etwas unbeholfen stand der ordnungsliebende Israeli vor dem Eurocup-Heimspiel gegen Panellinios Athen am Spielfeldrand, die Hände in den Hosentaschen, und betrachtete die Handtücher vor der Auswechselbank. Auch der warme Applaus, den ihm die 8872 Zuschauer in der Großarena am Ostbahnhof spendeten, ließ Katzurin nur wenig auftauen. Erst der leidenschaftliche 68:65 (31:37)-Sieg der spät aufdrehenden Berliner signalisierte ihm: Du bist angekommen.

„Es war noch nicht das Spiel, das ich sehen wollte, aber ein Anfang“, sagte Katzurin. Mit dem ersten Sieg im zweiten Zwischengruppenspiel sehen Albas Aussichten, das Viertelfinale zu erreichen, deutlich besser aus. Beste Werfer waren Julius Jenkins mit 20 und Derrick Allen mit 13 Punkten.

Erst mit Anpfiff hatten Katzurins Hände die Hosentaschen verlassen und seine Spieler dirigiert, denen die Umstellung anfangs ebenfalls schwer fiel. Zwei Minuten waren gespielt, Alba lag 2:7 zurück, Athen war im Ballbesitz und Jenkins und Hollis Price wollten instinktiv nach hinten sprinten, um den eigenen Korb zu verteidigen. Doch Katzurin dirigierte sie in Richtung des Gegners. Jenkins und Price reagierten und attackierten Athens Spielmacher. Die frühe aggressive Verteidigung und die folgenden Schnellangriffe brachten zunächst Erfolg. Alba drehte das Spiel auf 9:7. Doch dann kam Athen in Person von Steven Smith zurück, der erst im Dezember aus Oldenburg gekommen war und im ersten Viertel elf Punkte erzielte. 15:19 lag Alba nach zehn Minuten hinten.

Katzurin trieb sein neues Team weiter nach vorne, dem Israeli konnte es gar nicht schnell genug gehen. Als Immanuel McElroy einen Berliner Ballbesitz mit einem gemütlichen Dribbling begann, winkte ihn Katzurin wütend nach vorne. McElroy rannte los, Katzurin quittierte es mit einem zufriedenen Klatschen. Auch die Zuschauer fanden gefallen daran, dass Katzurins Vorliebe zu schnellem Angriffsspiel bereits im ersten Spiel seiner Ägide deutlich zu erkennen war. Alba führte 25:23 nach 13 Minuten.

Doch die neue Spielweise hatte auch Tücken. Im Angriff gingen in der neuen Hektik viele Bälle daneben, nur 38 Prozent der Zweipunktewürfe saßen in Halbzeit eins. Und in der Abwehr brachte das frühe Stören Risiken, denn unter dem Korb entstanden Lücken, die Athen immer besser nutzte. Dass nicht alles Einstudierte klappte, zeigte auch der Albatross: Als das Maskottchen in einer Auszeit den Gästen zu Ehren einen Sirtaki tanzen wollte, verlor es seinen Kopf. Die Berliner agierten ähnlich kopflos, nach 20 Minuten lagen sie 31:37 hinten.

Auch nach der Pause: Athen starte Halbzeit zwei mit einem 8:0-Lauf. Beim Stand von 38:50 nahm Katzurin eine Auszeit und stellte in der Verteidigung von Mann- auf Zonendeckung um. So hatten die Berliner in den dreieinhalb Jahren unter Vorgänger Luka Pavicevic praktisch nie verteidigt – doch es wirke. Alba kam auf zwei Punkte heran, 48:50. „Wir haben umgestellt, das hat ihnen sehr wehgetan“, analysierte McElroy später. Das Schlussviertel, das 50:56 begann, war eine Abwehrschlacht, mit stärkeren Kämpfern aus Berlin, in sechs Minuten gab es nur neun Punkte, alle für Alba, 59:56. Am Ende kämpfte Berlin sich zu einem 68:65-Sieg. Auch zwei späte Freiwürfe von Vangelis Sklavos konnten Athen am Ende nicht mehr aus Albas Klammergriff befreien.

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