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Sport: Gegen die Torverhinderer

Ingolstadt heißt der Gegner der Eisbären im Halbfinale

Berlin. Die Fans des ERC Ingolstadt sangen sich gestern Nachmittag schon mal auf das Halbfinale in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein. Es war gegen halb fünf, als auf den Tribünen der Arena Ingolstadt „wir fahren nach Berlin“ gebrüllt wurde. Denn nachdem die Bayern gestern mit einem 2:0-Sieg zum entscheidenden vierten Erfolg in der Viertelfinalserie gegen die Nürnberg Ice Tigers gekommen waren, kennen die Eisbären, die sich ohne Niederlage mit vier Siegen gegen Düsseldorf durchgesetzt haben, ihren Halbfinal-Gegner. Freitag empfangen sie Ingolstadt zum ersten Spiel in der nach dem Modus „Best of five“ ausgetragenen Serie. Im anderen Halbfinale haben die Hamburg Freezers, die sich gestern mit einem 5:3-Auswärtssieg über Mannheim qualifizierten, Heimrecht gegen Frankfurt. Die Lions setzten sich im sechsten Spiel 6:1 gegen die Kölner Haie durch.

Bei den Berlinern fiel die Reaktion auf den Erfolg des Außenseiters Ingolstadt – nach der Hauptrunde nur Siebter – gelassen aus. „Unterschätzen werden wir die nicht, allerdings sollten wir uns durchsetzen können“, sagt Pierre Pagé, Trainer der Eisbären. Unbequem sei der Gegner allerdings schon. „Ingolstadt spielt geduldig, wartet nur auf Fehler des Gegners. Und leider spielt die Mannschaft auch ein wenig schmutzig, viel wird auch von den Schiedsrichtern abhängen.“ Tatsächlich ebnete eine Fehlentscheidung den Bayern den Weg ins Halbfinale: Dem 1:0 gegen Nürnberg ging ein klares Foul von Ingolstadts Mike Stevens an Alfie Michaud, Torwart der Ice Tigers, voraus, was Schiedsrichter Petr Chvatal übersah.

In der Hauptrunde der DEL konnten die Ingolstädter die Berliner zweimal in eigener Halle bezwingen. Trotzdem sieht sich ihr Trainer Kennedy in der Rolle des Außenseiters gegen die Eisbären: „Die Berliner sind die beste Mannschaft der Liga, da müssen wir sehr clever spielen, um Erfolg zu haben.“ Mit „clever“ meint der ehemalige Eisbären-Trainer Kennedy wohl vor allem die Arbeit in der Abwehr, denn im Verhindern von Toren liegt die Stärke der Ingolstädter. Pagé glaubt auch zu wissen, woran das liegt. „Der Ron war lange Nationaltrainer in Österreich. Da musste er so spielen, um eine Chance zu haben.“ Und dann seufzt Pagé. Verständlich, als Anhänger modernen, offensiven Spiels: „Leider hat Ron diesen Spielstil mit in die DEL gebracht.“

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