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Sport: Gehirn im Bus gelassen

Den runderneuerten Dallas Mavericks gelingt dank Dirk Nowitzki und Jason Kidd der erste Sieg

Berlin - So hatten die Verantwortlichen der Dallas Mavericks sich das vorgestellt: Jason Kidd passt – und Dirk Nowitzki trifft. Im zweiten Auftritt nach einem acht Spieler umfassenden Transfer-Deal gewannen die runderneuerten Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zum ersten Mal. Nach vier Niederlagen in den vergangenen fünf Spielen siegten die Mavericks am Freitag (Ortszeit) bei den Memphis Grizzlies mit 98:83. Nowitzki steuerte bei nur einem Fehlwurf aus dem Feld und zwei vergebenen Freiwürfen als bester Werfer seines Teams 27 Punkte zum Sieg bei. Nowitzkis neuer Mitspieler Jason Kidd warf im gesamten Spiel zwar nur viermal auf den Korb und erzielte gerade einmal zwei Punkte, war mit 15 Assists aber maßgeblich am Sieg beteiligt.

Der routinierte Star-Aufbauspieler war am Dienstag in einem wochenlang diskutierten und einmal bereits geplatzten 17-Millionen-Dollar-Transfer von den New Jersey Nets verpflichtet worden. Mit Kidd kamen Malik Allen und Antoine Wright aus New Jersey nach Dallas. Im Gegenzug gingen Devin Harris, DeSagana Diop, Maurice Ager, Trenton Hassell sowie zwei Erstzugriffsrechte auf neue Spieler und drei Millionen Dollar an die Nets. Zudem übernimmt das Team die Kosten eines neuen Vertrags für den seit 2006 nicht mehr spielenden aber nach den NBA-Statuten noch nicht offiziell zurückgetreten Keith Van Horn. Für rund vier Millionen Dollar wird Van Horn bis zum Saisonende noch einmal so tun, als würde er für New Jersey spielen wollen. Wirklich auf dem Feld stehen wird er wohl kaum.

Bei Jason Kidds Debüt am Mittwoch war bei den Mavericks noch wenig zusammengelaufen, gegen New Orleans gab es eine 93:104-Niederlage. Auch deshalb zeigte sich Dirk Nowitzki relativ unbeeindruckt vom ersten Sieg der neuen Mavericks. „Wir sollten das nicht überbewerten. Memphis spielt nicht in der gleichen Kategorie wie New Orleans“, sagte Nowitzki. Mit 36 Siegen und 19 Niederlagen liegen die Mavericks zurzeit hinter den Hornets und Titelverteidiger San Antonio und knapp vor den Houston Rockets in der Southwest Division der Western Conference auf Platz drei.

Gegen Memphis konnte der 34-jährige Jason Kidd in seinem 999. NBA-Spiel mehr Akzente setzen als bei seinem missglückten Einstand. „Da habe ich zu viel gedacht. Heute habe ich mein Gehirn im Bus gelassen und nur reagiert“, sagte der Point-Guard, „wir verstehen uns auf dem Spielfeld immer besser.“ Gegen die Hornets war Kidd von seinem direkten Gegenspieler Chris Paul klar in den Schatten gestellt worden. Der zwölf Jahre jüngere Paul war mit 31 Punkten, elf Assists und neun Steals der Mann des Abends. Kidd leistete sich sechs Ballverluste, nach nur zwei Trainingseinheiten mit seiner neuen Mannschaft fehlte ihm noch die Bindung zu seinen Mitspielern. „Um mein erstes Spiel gab es eine Menge Zirkus“, sagte Kidd am Freitag, „jetzt können wir uns wieder auf Basketball konzentrieren.“ Tsp

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