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Sport: Geld allein macht nicht erfolgreich

Dass man Erfolg kaufen kann, weiß wohl niemand besser als Borussia Dortmund. Mitte der 90er Jahre war der Verein aus dem Ruhrgebiet eine richtig große Nummer.

Dass man Erfolg kaufen kann, weiß wohl niemand besser als Borussia Dortmund. Mitte der 90er Jahre war der Verein aus dem Ruhrgebiet eine richtig große Nummer. Die Erfolge entsprangen keineswegs dem Zufall; sie waren das Resultat einer ebenso kostspieligen wie geschickten Einkaufspolitik: Die Dortmunder zahlten einige Millionen, um aus Italien Sammer und Kohler zu holen, Reuter und Riedle, Sousa, Möller und Cesar. Anschließend wurden sie zweimal Meister und 1997 Champions-League-Sieger.

Erfolge verpflichten. Die Fans der Dortmunder, die vor 15 Jahren noch um den Verbleib in der Bundesliga zittern mussten, geben sich längst nicht mehr mit Platz drei oder vier zufrieden. Doch irgendwie klappt das mit den ganz großen Erfolgen nicht mehr, seitdem Ottmar Hitzfeld von der Trainerbank geekelt wurde. Dass Hitzfeld nun für die Bayern arbeitet, ist wohl einer der Gründe für den Dortmunder Absturz. Matthias Sammer ist der andere. Nicht dass Sammer als Trainer eine Fehlbesetzung wäre. Im Gegenteil. Aber Hitzfeld hatte den Spieler Sammer, den hat der Trainer Sammer nicht.

Seit Jahren schon hecheln die Dortmunder ihren Ansprüchen hinterher. Sie wollten die Bayern einholen, doch was passiert? "Die anderen lachen sich inzwischen über uns kaputt", hat Manager Michael Meier nach dem 0:2 gegen den SC Freiburg gesagt. Dabei machen die Dortmunder alles genauso wie früher. Sie kaufen viele Spieler, die vor allem eins sind: teuer. Allein in diesem Jahr hat der Klub für Rosicky, Koller, Ewerthon und Amoroso um die 100 Millionen Mark ausgegeben.

Der Börsenverein Borussia (BVB) hat eben viel Geld, und das kann er nun mal nicht bei der Stadtsparkasse Dortmund-Hörde deponieren. Also kauft der BVB noch ein paar Stürmer. Stürmer gehen immer. Dass er bereits fünf im Kader hatte, die bei jedem anderen Bundesligisten Stammspieler wären, hat die Vereinsführung offenbar nicht irritiert. Jetzt haben sie acht Stürmer und viele Schönspieler. Einen Chef im Team, wie früher Sammer, haben sie immer noch nicht.

Natürlich kann man Erfolg kaufen. Aber nur mit ein bisschen Verstand.

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