Sport: Genua brennt

Berlin - Wegen anhaltender Krawalle ist das EM-Qualifikationsspiel Italien gegen Serbien in Genua abgebrochen worden. Nachdem Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen worden waren, schickte Schiedsrichter Craig Thomson aus Schottland die Teams am Dienstagabend in der siebten Spielminute wieder in die Kabine. „So was habe ich noch nie gesehen“, sagte Italiens Trainer Cesare Prandelli. Ob die Spitzenbegegnung der Gruppe C nachgeholt oder Italien am Grünen Tisch zum Sieger erklärt wird, war offen.

Das Spiel im Stadio Marassi hatte bereits mit 35-minütiger Verzögerung begonnen, weil es schon vor dem Anpfiff zu Ausschreitungen gekommen war. Serbische Fans hatten wenige Minuten vor dem für 20.50 Uhr geplanten Anstoß Feuerwerkskörper und Rauchbomben in den italienischen Zuschauerblock und auf den Rasen geworfen. Die Polizei riegelte den Fanblock mit rund 1600 serbischen Fans ab. Einige Anhänger der Serben versuchten die Absperrungen in Richtung Rasen zu durchbrechen.

Nach Angaben des serbischen Fernsehens soll der Torwart der Serben, Vladimir Stojkovic, von serbischen Hooligans bei der Ankunft im Stadion attackiert worden sein. Teamkollegen sollen ihn vor Verletzungen durch Fackeln beschützt haben. Daraufhin spielte für Stojkovic Ersatztorwart Zeljko Brkic, der von Fackeln am Kopf getroffen wurde. Nach seinem Wechsel von Roter Stern Belgrad zum Lokalrivalen Partizan hatte Stojkovic nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten.

Gespielt wurde dagegen in Basel. Gegen Wales gelang der Schweiz beim 4:1 (2:1) der erste Sieg in der Gruppe G durch Tore von Valentin Stocker (2), Marco Streller und Gökhan Inler. Nach zuvor zwei Niederlagen stand Trainer Ottmar Hitzfeld schon unter Druck. In Glasgow erlöste Fernando Llorente Spanien beim 3:2 (1:0) gegen Schottland, nachdem der Welt- und Europameister zuvor eine 2:0-Führung verspielt hatte. In der Gruppe G landete das kleine Montenegro den nächsten Coup und bleibt nach dem 0:0 in England ungeschlagener Tabellenführer. Beim 4:1 (2:0) der Holländer gegen Schweden in Gruppe E traf der Schalker Klaas-Jan Huntelaar gleich zweimal.

Erfolgreich war auch Lothar Matthäus. Die von ihm trainierten Bulgaren bezwangen im Freundschaftsspiel in Istanbul Saudi-Arabien mit 2:0 (2:0) – Dimitar Rangelow und der Herthaner Waleri Domowtschiski trafen. Tsp/dpa