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Sport: Gepfefferter Auftritt

Einmal Berlin – hin und zurück: Die Red Hot Chili Peppers sind wieder da. Diesmal wegen des „Echo“-Preises

Die Tränen derer, die keine Karten für das Konzert in der Berlin-Arena bekommen haben, waren kaum getrocknet, da mussten sie schon wieder weinen: Die Red Hot Chili Peppers sind zur Echo-Verleihung am Sonnabend im ICC nach Berlin – und wieder waren die Karten im Nu ausverkauft.

Aber es gibt noch eine Chance auf Begegnung mit den Crossover-Rockern: Am 19. August spielen die Red Hot Chili Peppers auf der Parkbühne in der Wuhlheide. Und dann findet Bassist Michael „Flea“ Balzary ja vielleicht Zeit fürs Deutsche Historische Museum. Da gebe es einiges für ihn zu entdecken, wie ein Blick in sein Internet-Tour-Tagebuch offenbart. Da beklagt er, wie furchtbar die Russen Berlin im Zweiten Weltkrieg niedergebombt hätten. Ansonsten freut er sich unter www.redhotchilipeppers.com/fleamail/index.html darüber, dass Berlin „voller Schnee und verrückter deutscher Geschichte“ ist. Flea scheint Berlin zu mögen. Und die anderen drei – Anthony Kiedis, John Frusciante und Chad Smith – wohl auch.

So sieht’s auch Jürgen Reichert von Warner Music. Die Wahl für das August-Konzert sei auf Berlin gefallen, wegen des großen Einzugsgebiets und weil die Band „dort anscheinend gerne spielt“. Die Musiker „schauen sich auch schon mal in der Stadt um.“ In der hat sich viele verändert, seit die Vier im Mai 1988 zu ersten mal hier spielten. Damals hatten sie noch eine geteilte Stadt vorgefunden. Sechs Auftritte später teilt Flea mit: „Es ist bemerkenswert, dass Berlin jetzt eine funktionierende, gesunde Stadt ist.“ Die Leute könnten halt genauso gut bauen wie sie zerstören können. Es dauere nur länger.

Länger her ist auch die Zeit, als die Red Hot Chili Peppers in Moskau triumphal ihre Wiederauferstehung feierten: Am 14. August 1999 blickten die vier auf den Roten Platz in Moskau und sahen ihn vor lauter Menschen kaum. Vier Jahre zuvor hatte der Abstieg der Band begonnen: Das Album „One Hot Minute“ verkaufte sich nicht, Gitarrist Frusciante war dem Drogentod nahe, seine Nachfolger passten nicht ins Gefüge. Das Album „Californication“ und das Konzert in Moskau brachten die Wende. In Amerika wäre so ein Konzert damals nicht möglich gewesen. Aber in Europa hatte man die Red Hot Chili Peppers nicht vergessen. Hier waren sie Stars geblieben.

Die Tickets für das Konzert in der Wuhlheide am 19. August kosten 43,78 Euro .

Christian Hönicke

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