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Sport: Gerade noch gewonnen

Hertha BSC siegt 1:0 im Uefa-Cup bei Apoel Nikosia durch ein Tor in der Nachspielzeit

Nach einer halben Stunde wurde es noch ein bisschen lauter. Als Nikosias Abwehrspieler Georgiou in Christian Fiedler hineinrutschte, obwohl der Torwart von Hertha BSC den Ball schon sicher hatte, machten die 6362 Zuschauer noch mehr Lärm als zuvor. Schon eine Stunde vor dem Spiel hatten sich die Fans von Apoel Nikosia im 10 Kilometer vor der Stadt auf dem freien Feld gelegenen Stadion Makarion warm gesungen. Christian Fiedler konnte nach einer Behandlungspause weiterspielen, doch seine Mannschaft war auch durch diesen kurzen Schock nicht richtig aufgewacht. Sie trug weiter ihren Teil zu einem über weite Strecken unansehnlichen Fußballspiel in der ersten Runde des Uefa-Cups bei, das schließlich 1:0 (0:0) für die Berliner endete. Das Tor erzielte Marcelinho mit einem Foulelfmeter in der Nachspielzeit.

„Es war kein schönes Spiel, aber das Ergebnis zählt“, sagte Herthas Trainer Falko Götz. Vor dem Spiel hatte er angekündigt, gegen den international unterklassigen Gegner offensiv spielen zu wollen, um das Weiterkommen schon im Hinspiel sicher zu stellen. Doch Hertha begann mit nur einer Sturmspitze. Diese Position nahm der 18-jährige Solomon Okoronkwo ein. Neuzugang Marko Pantelic ist für den Uefa-Cup gesperrt, weil er bereits für seinen ehemaligen Verein Roter Stern Belgrad in dieser Saison international gespielt hat. Okoronkwo bewegte sich viel, bekam aber nur wenige Anspiele aus dem nicht gerade lauffreudigen Mittelfeld der Berliner. Vor allem Gilberto enttäuschte, in manchen Szenen konnte man ihm fast Lustlosigkeit unterstellen. In der ersten Halbzeit hatte nur Andreas Neuendorf einige Chancen durch Distanzschüsse, er zielte bei seinen fünf Versuchen aber nicht genau genug. Neuendorf spielte für Yildiray Bastürk, der nach seiner Innenbanddehnung zunächst auf der Bank saß.

Nikosia versuchte, schneller und direkter als Hertha zum Torerfolg zu kommen. Spielmacher Fernandes suchte mit seinen Anspielen immer wieder Torjäger Kaklamanos, mit dem Herthas Abwehr aber kaum Probleme hatte. Die von ihren unerschütterlichen Anhängern angetriebenen Zyprioten kamen in der zweiten Halbzeit sogar noch besser ins Spiel als in der ersten, ohne sich aber klare Tormöglichkeiten herauszuspielen.

Falko Götz hatte kurz nach dem Wechsel Okoronkwo ausgewechselt, für ihn kam Nando Rafael. „Seine Leistung hat sich im letzten Dreivierteljahr zurückentwickelt“, hatte Herthas Manager Dieter Hoeneß am Tag zuvor über Rafael gesagt. Der neue Stürmer hatte es dann genauso schwer wie vor ihm Okoronkwo, weil ihm die Unterstützung fehlte. Auch von Marcelinho war – wie in den vorangegangenen Spielen – nicht viel zu sehen.

Zehn Minuten vor dem Ende kam dann Bastürk für Ellery Cairo, der auf der rechten Angriffsseite einen Ball nach dem anderen verloren hatte. „Seine Einwechslung brachte die Wende“, sagte Falko Götz. Der Türke wurde von den griechischen Zuschauern ausgepfiffen, als er auf den Platz kam. Aber das beeindruckte ihn nicht. Bastürk konnte zunächst zwei Torchancen nicht nutzen, doch dann fiel er in der ersten Minute der Nachspielzeit im Strafraum, als zwei Gegenspieler ihn bedrängten. So konnte Marcelinho ein Spiel, in dem er vorher nur einer unter vielen war, noch mit dem verwandelten Foulelfmeter für Hertha entscheiden. „Wir müssen uns verbessern. Sonst kriegen wir Probleme“, sagte Abwehrspieler Josip Simunic.

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