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Sport: Gerade noch in Reichweite

Jerusalem - Vier Minuten nach der Halbzeit schien alles vorbei. Alba Berlins Basketballer lagen im Eurocup bei Hapoel Jerusalem mit 21:41 zurück, die Chance auf den Einzug ins Halbfinale war schon im Hinspiel so gut wie vertan.

Jerusalem - Vier Minuten nach der Halbzeit schien alles vorbei. Alba Berlins Basketballer lagen im Eurocup bei Hapoel Jerusalem mit 21:41 zurück, die Chance auf den Einzug ins Halbfinale war schon im Hinspiel so gut wie vertan. Aber die Berliner stemmten sich gegen das drohende Debakel. Am Ende verloren sie zwar 61:67 (18:30), haben aber im Heimspiel am Mittwoch noch alle Möglichkeiten, mit einem Sieg mit mindestens sieben Punkten Vorsprung das Final-Four-Turnier zu erreichen. „Mit sechs Punkten Rückstand kann man leben“, sagte Albas Sportdirektor Henning Harnisch. „Das gibt uns eine realistische Chance für das Rückspiel.“

Der Abend hatte für Alba mit einer guten Nachricht begonnen: Spielmacher Rashad Wright stand nach zweiwöchiger Verletzungspause wieder in der Anfangsformation der Berliner, mit nur drei Punkten und keinem Treffer aus dem Feld konnte er allerdings noch nicht wieder überzeugen. In einem zunächst zerfahrenen Spiel mit vielen Ballverlusten lagen die Berliner schnell 2:9 zurück und gingen mit einem 11:16-Rückstand in die Pause nach dem ersten Viertel. Danach wurde die Partie noch verbissener geführt, vier Minuten lang erzielte kein Team einen Korb. „Es war eines der intensivsten Spiele, die ich je mit Alba erlebt habe“, sagte Harnisch, in der engen Malha-Arena habe eine „ganz extreme Stimmung“ geherrscht.

Die Führung der Gastgeber wuchs beim Stand von 23:13 erstmals auf zehn Punkte, den Berlinern wollte im Angriff rein gar nichts gelingen. Ganze sieben Punkte erzielte Alba im zweiten Abschnitt und konnte noch froh sein, dass Derrick Byars mit einem Dreipunktewurf kurz vor der Halbzeit auf 18:30 verkürzen konnte. Bester Alba-Werfer zu diesem Zeitpunkt war Blagota Sekulic – mit ganzen vier Punkten. Kurz nach der Pause sah es sogar so aus, als werde Alba alle Hoffnungen auf das Halbfinale begraben müssen: Der ehemalige Berliner Dijon Thompson traf gegen seinen ehemaligen Klub, der sich 2008 in Unfrieden von ihm getrennt hatte, zwei Dreipunktewürfe, der Rückstand wuchs auf 20 Punkte.

Doch Alba bäumte sich angeführt von Byars und Steffen Hamann auf, Julius Jenkins saß zu diesem Zeitpunkt bereits mit seinem vierten Foul auf der Bank. Aber auch ohne ihren Kapitän beendeten die Berliner das dritte Viertel mit einer 11:0-Serie, kurz darauf waren sie nach einem Dreipunktewurf von Dragan Dojcin sogar auf fünf Punkte herangekommen. Hapoel reagierte mit sechs Punkten von Brandon Hunter, der am Ende mit 23 Zählern und zehn Rebounds der überragende Mann des Spiels war, und setzte sich wieder auf zehn Punkte ab. Byars hielt mit einem Dreipunktewurf und einem Korbleger dagegen. „Derrick hat ein phänomenales Spiel gemacht“, sagte Harnisch über den Flügelspieler, der mit 17 Punkten bester Berliner Werfer war. In der Schlussphase traf auch Julius Jenkins vier Freiwürfe, Sekulic konnte sich einige Male am Korb durchsetzen. Hapoel vergab vor der Schlusssirene zwei Freiwürfe und damit eine noch bessere Ausgangsposition. So aber konnten die Berliner ihren Blick einigermaßen optimistisch auf das Rückspiel den kommenden Mittwoch richten. „Wir sind in Reichweite“, sagte Harnisch. Tsp

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