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Sport: German Open: Liebe zum Sand wird nie kommen

Mit neuem Mut und ohne festen Trainer nimmt Nicolas Kiefer das Mammutprogramm der kommenden Wochen in Angriff. Nach seiner 4:6, 2:6-Niederlage gegen den Spanier Carlos Moya im Viertelfinale von Palma flog der 23-Jährige mit seiner Freundin Inga zur nächsten Turnierstation nach Rom.

Mit neuem Mut und ohne festen Trainer nimmt Nicolas Kiefer das Mammutprogramm der kommenden Wochen in Angriff. Nach seiner 4:6, 2:6-Niederlage gegen den Spanier Carlos Moya im Viertelfinale von Palma flog der 23-Jährige mit seiner Freundin Inga zur nächsten Turnierstation nach Rom. Thomas Dappers, der Kiefer in Barcelona und auf Palma de Mallorca als Coach zur Seite gestanden hatte, trat derweil den Heimweg ins ostwestfälische Halle an, wo er als Betreuer des Breakpoint-Teams arbeitet. "Ich möchte mich zu Nicolas nicht äußern, das ist mit ihm so abgemacht", sagte Dappers. "Ich kann nur sagen, dass ich wieder nach Hause fahre."

Die Zusammenarbeit, die ohnehin nur auf zwei Turniere begrenzt war, ist somit offenbar schon wieder beendet. "Nicolas ist vor ein paar Wochen auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob wir nicht einfach mal was versuchen können", erzählte Dappers: "Er wollte in erster Linie die Freude am Tennis und den Spaß auf dem Platz wieder finden, und das hat ja auch geklappt."

Selbst die Niederlage gegen den Sandplatzspezialisten Moya am späten Freitagabend konnte daran nichts ändern. "Ich bin mit meiner Leistung insgesamt sehr zufrieden", sagte Kiefer: "Das erste Match gegen Kucera war gut, das zweite gegen Kratochvil sogar noch besser." Auch gegen Moya führte der Deutsche schnell mit 3:0, doch dann schlichen sich viele kleine Fehler in Kiefers Spiel ein, während dem früheren French-Open-Sieger aus Palma in dieser Phase einfach alles gelang. "Ich ärgere mich sehr darüber, dass ich den ersten Satz noch abgegeben habe", gab Kiefer zu: "Das darf bei einer 3:0-Führung normalerweise nicht passieren."

Nach langen Wochen der Unsicherheit und Selbstzweifel bittet der häufig so unnahbar wirkende Kiefer in der Heimat um Verständnis. "Es wäre schön, wenn man mir einfach wieder eine Chance geben würde", sagte er: "Die Erwartungshaltung ist sehr groß, aber ich muss erstmal wieder meinen Rhythmus und mein Spiel finden, damit ich auch mal zwei oder drei Sätze auf hohem Niveau mithalten kann." Außerdem sei er keinesfalls so verbissen, wie es sich auf dem Tennisplatz oft darstellt: "Ich bin eigentlich ein echt lockerer und witziger Typ."

Dass er wieder auch das Zeug zum Erfolgstypen hat, kann Kiefer in den nächsten Wochen mehr als einmal beweisen. Über die Stationen Rom (7. bis 13. Mai), Hamburg (14. bis 20. Mai) und den Arag World Team Cup in Düsseldorf (20. bis 26. Mai) führt Kiefers Weg direkt und ohne Pause zu den French Open nach Paris (28. Mai bis 10. Juni). "Sand wird bestimmt nie mein Lieblingsbelag, aber ich will trotzdem alles geben, um zu gewinnen", versicherte er vor der Abreise nach Rom. Und dass man auch ohne große Siege auf roter Asche ein ganz Großer sein kann, hat in Deutschland schon der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker hinreichend bewiesen.

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