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Caleb Ewan hat die elfte Etappe der Tour de France gewonnen.

© Christophe Petit Tesson/Reuters

Update

Gesamtwertung der Tour de France unverändert: Caleb Ewan gewinnt Wild-West-Finale der elften Etappe

Ewan setzt sich im Zielsprint der elften Etappe knapp vor Peter Sagan durch, der später aber strafversetzt wird. Primoz Roglic bleibt im Gelben Trikot.

Wout van Aert fluchte, schimpfte und zeigte Peter Sagan den Mittelfinger. Der belgische Überflieger wurde durch einen heftigen Rempler des Ex-Weltmeisters vom deutschen Bora-hansgrohe-Team in einem Wild-West-Sprint womöglich um seinen dritten Etappensieg bei der 107. Tour de France gebracht. „Ich habe ihm einige unschöne Worte gesagt. Es ist frustrierend. Das war komplett gegen die Regeln. Ich war überrascht und schockiert. Ich konnte froh sein, nicht zu stürzen“, echauffierte sich van Aert. Die Jury teilte die Meinung des Belgiers und gab Sagan die Quittung. Der Superstar wurde auf Platz 85 strafversetzt.
Doch am Etappensieg des Australiers Caleb Ewan nach 167,5 Kilometern von Châtelaillon-Plage nach Poitiers änderte dies nichts. Der Teamkollege von Roger Kluge revanchierte sich für Platz zwei am Vortag und raste zu seinem zweiten Etappensieg.

Es waren nur Zentimeter, die das Herzschlagfinale entschieden. Dabei mischte auch Sagan mit, der sich einen kleinen Fight mit dem Belgier Wout van Aert um die beste Position lieferte. Dieser war darüber extrem verärgert und zeigte dem Slowaken den Mittelfinger. Top-Sprinter Sagan, der am Dienstag das Grüne Trikot des besten Sprinters verloren hatte, wartet damit weiter auf seinen ersten Sieg in diesem Jahr.

Die deutschen Fahrer spielten bei der nächsten Massenankunft keine Rolle, auch Altstar André Greipel konnte sich nach Platz sechs am Vortag dieses Mal nicht in Szene setzen. Dem 38-Jährigen bleibt damit im Kampf um den zwölften Etappensieg seiner Karriere als letzte Chance wohl nur noch der Königssprint auf den Champs Elysées in Paris, wo er bereits 2015 und 2016 triumphiert hatte.

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Immerhin geht es dem gebürtigen Rostocker inzwischen besser, nachdem er sich in der ersten Woche mit Sturzverletzungen gequält hatte. „Der Ruhetag kam zum richtigen Zeitpunkt. Ich fühle mich besser und besser“, sagte Greipel. Im nächsten Jahr dürfte der Sprinter kaum mehr ein Tour-Ticket erhalten, denn sein Rennstall Israel Start-Up Nation will dann mit Chris Froome den Toursieg in Angriff nehmen.

Favorit auf den Toursieg 2010 bleibt der slowenische Vuelta-Champion Primoz Roglic erfolgreich. Der Ex-Skispringer hatte auf der Flachetappe keine Mühe sein Gelbes Trikot zu verteidigen und liegt weiterhin 21 Sekunden vor dem kolumbianischen Titelverteidiger Egan Bernal. Emanuel Buchmann spielt keine Rolle mehr, seinen wichtigsten Helfer hat er auch verloren. Der Österreicher Gregor Mühlberger musste nach einem Infekt aufgeben.

Die Entscheidung in Poitiers fiel erwartungsgemäß im Massensprint. Bennett verteidigte dabei mit Platz drei auch das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers vor Ex-Teamkollege Peter Sagan vom Bora-hansgrohe-Team.

„Wenn es leichte Etappen sind, ist Peter nicht schnell genug“, sagte Bora-hansgrohe Sportdirektor Enrico Poitschke. Diesmal war der Slowake aber ganz nah dran. Allmählich wird es ernst für Sagan im Kampf um Grün, nachdem er sieben Mal in den vergangenen acht Jahren die Punktewertung gewonnen hatte.

Längste Tour-Etappe folgt am Donnerstag

Bennett könnte damit die Nachfolge seines berühmten Landsmannes Sean Kelly antreten, der in den 80er Jahren vier Mal das Grüne Trikot in Paris gewonnen hatte. Der frühere irische Radstar spricht Bennett entsprechend Mut zu: „Nach dem ersten Etappensieg weiß er, dass er großartige Dinge tun kann. Es hat nur etwas länger gedauert.“

Bennetts Teamkollegen waren maßgeblich daran beteiligt, dass es zu einer Massenankunft kam. Nachdem Matthieu Ladagnous früh ausgerissen war und eine starke Gruppe hinterherging, war es die Deceuninck-Quick-Step-Mannschaft, die das Feld wieder heranführte.

Am Donnerstag wird die Tour mit der längsten Etappe fortgesetzt, wenn es über 218 Kilometer von Chauvigny nach Sarran Corrèze geht. Zwei Berge der vierten sowie jeweils ein Anstieg der dritten und zweiten Kategorie könnten Ausreißern eine Chance bieten. (dpa, Tsp)

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