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Sport: Gespannte Stille

Eigentümer CVC vermeidet Bekenntnis zu Ecclestone.

Berlin - In der Formel 1 herrschte nach der Anklageerhebung der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Bernie Ecclestone gespannte Stille. Nur Ecclestones Arbeitgeber ließ sich eine kurze Stellungnahme entlocken. „Der Vorstand wird die Entwicklung der Situation weiterhin entsprechend beobachten“, hieß es auf der Homepage des Formel-1-Mehrheitseigentümers CVC. Das Investmentunternehmen hatte die Formel 1 2006 gekauft und weiter auf Ecclestone als Geschäftsführer gesetzt. Ein klares Bekenntnis zum 82-Jährigen vermied CVC nun aber.

Ecclestone wird vorgeworfen, den früheren BayernLB-Vorstandsmitglied Gerhard Gribkowsky im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile an CVC mit rund 44 Millionen Dollar Schmiergeld bestochen zu haben. „Grundsätzlich sind solche Schlagzeilen nicht gut für die Formel 1“, sagte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Ansonsten halten sich die Formel-1-Beteiligten zurück. Kein Kommentar, hieß es etwa bei McLaren, auch Ferrari und Red Bull blieben stumm. Der deutsche Formel-1-Logistikpartner DHL teilte mit: „Wir haben einen Vertrag mit der Formula One Management, daran wird sich nichts ändern.“ Doch die Affäre könne Sponsoren nicht gleichgültig sein, da der Name Ecclestone so eng mit der Formel 1 verbunden sei, hieß es bei einem anderen Unternehmen. Der weitere Verlauf des Verfahrens werde daher genau verfolgt.

Als potenzielle Nachfolger werden Red- Bull-Teamchef Christian Horner und Sauber-Teamchefin Kaltenborn gehandelt. Horner war Ecclestones Trauzeuge und gilt als sein Vertrauter, Kaltenborn ist studierte Juristin. Beide teilten jedoch schon mit, sie hätten kein Interesse an dieser Aufgabe. In Justin King gibt es offenbar auch einen externen Kandidaten. Der 52 Jahre alte Brite ist der Chef einer großen Supermarktkette. Vorstellbar ist aber auch, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird. So oder so: „Die Verantwortung für die Zukunft der Formel 1 liegt mehr bei CVC als bei Bernie“, hatte der Präsident des Automobil-Weltverbands Fia, Jean Todt, betont. dpa

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