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Sport: Gewühl im Gefühl

Die Footballer von Berlin Thunder verlieren das erste Heimspiel der Saison 0:22 gegen Düsseldorf

Berlin - Die Fans von Berlin Thunder müssen immer wieder starke Gefühlsschwankungen aushalten. In einem Jahr werden die Footballer Meister, im anderen nur Letzter. Immerhin hat es in der vorigen Saison zum Endspiel gereicht, allerdings ohne Titel. Und auch in diesem Jahr geht es mit extremen Gefühlsschwankungen los. Nach einem starken ersten Auftritt in Amsterdam mussten die Berliner bei der Heimpremiere gegen Rhein Fire Düsseldorf vor 13 105 Zuschauern im Olympiastadion mit 0:22 eine demütigende Niederlage hinnehmen.

Schon beim zweiten Versuch kurz nach Beginn rutschte Berlins Spielmacher Lang Campbell im Rückwärtsgang mit dem Ball in der Hand aus und landete auf dem Hinterteil. Die Szene machte klar, wer dieses Spiel dominieren würde: der Regen. Weil der Ball so glatt war und den Spielern ständig durch die Hände rutschte, entschieden sich beide Trainer, ihren Spielmachern nur wenige Pässe und dafür mehr Laufspiele anzusagen.

Anders als beim Blitzstart vor einer Woche verschlief Thunder die ersten zwei Viertel gegen Düsseldorf vollständig. Die Abwehr stand nicht schlecht, doch es gelang den Berlinern nicht, effektiv an den Düsseldorfer Quarterback Drew Henson heranzukommen und ihn an seinen kurzen Pässen und Übergaben an die Running Backs zu hindern. Auf der anderen Seite stand die Abwehr von Rhein Fire deutlich stabiler als beim ersten Spiel gegen Frankfurt, wo Düsseldorf nur mit großer Gegenwehr gewinnen konnte. Weder Campbell noch Brian Wrobel, der im zweiten Viertel zum Einsatz kam, konnten ihre Ideen umsetzen und nur wenige gefährliche Angriffe starten. Und so spielte sich Henson auf der anderen Seite immer wieder vor die Endzone.

Rhein Fire mühte sich redlich gegen die Berliner Abwehr und die Nässe – und dabei sprang jedes Mal etwas Zählbares heraus. Zwei Fieldgoals von Kicker Ola Kimrin und damit ein 6:0 blieben nicht die einzigen Punkte vor der Pause. Running Back Jacque Lewis trug den Ball vier Minuten sogar zum ersten Düsseldorfer Touchdown in die Endzone.

Mit einem Rückstand von 0:13 ging Thunder unter dem wieder eingewechselten Campbell wesentlich lust- und ideenvoller in die zweite Hälfte. Headcoach Rick Lantz hatte schon vor der Saison angekündigt, regelmäßig zwei der drei Spielmacher einzusetzen. Gegen Amsterdam hatte B.J. Symons dies mit zwei Touchdowns auch gerechtfertigt, doch gegen Düsseldorf brachte der Einsatz von Wrobel nicht viel. Und so durfte Campbell den Rest der Partie fast durchspielen – es wirkte wie eine vertrauensbildende Maßnahme. Zeigen konnte der 24-Jährige seine Klasse jedoch nicht mehr. Ganz anders sein Gegenüber.

Düsseldorfs Drew Henson warf aus einer aussichtslosen Situation, von den Abwehrspielern gejagt, den Ball auf die Außenlinie der Endzone, Zuriel Smith konnte den Ball geschickt zum zweiten Touchdown fangen. Es war der sehenswerteste Spielzug an diesem Abend und dennoch nicht der Schlusspunkt. Ola Kimrin beendete das Debakel für Thunder mit einem Fieldgoal zum 0:22-Endstand.

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